QUEST OF AIDANCE - Fallen Man Collection
Mehr über Quest Of Aidance
- Genre:
- Grindcore/Death Metal
- Label:
- Pulverised
- Imminence
- Distant World Arrival
- The Hunter And The Prey
- Vanishment
- Man Is The Harvest
- Cranial Works Of Art
- 7th Target
- Yield
Christian Älvestam ist ein viel beschäftigter Typ, der neben SCAR SYMMETRY noch zig weitere Eisen im Feuer hat. So zockt er u.a. zusammen mit Johan Lindstrand (ONE MAN ARMY & THE UNDEAD QUARTET) bei den Death-Metallern INCAPACITY, verdingt sich momentan bei ANGEL BLAKE, der aktuellen Band von Ex-THE CROWN-Gitarrist Marko Tervonen, und hat bzw. hatte auch bei UNMOORED seine Finger im Spiel. Mit Letzteren veröffentlichte er zwei Alben über Pulverised Records, die sich nun auch QUEST OF AIDANCE angenommen haben. Und fest steht, dass die vorliegende EP der bisher heftigste Dreher im Älvestam-Universum ist.
Am ehesten erreichen INCAPACITY-Alben den Härtegrad der vorliegenden Scheiblette, wobei dort alles wesentlich schwedischer klingt und lange nicht so derbe gegrindet wird. Auf "Fallen Man Collection" (bei dem es sich um nichts anderes als das umbenannte 2004er "Human Trophy"-Demo handelt) knallt's permanent: oft Blasts, häufig Death-Metal-Uptempo, selten Crust-Geschredder – nach einem fristgerecht eingereichten Antrag bekommt man auch mal Midtempo bewilligt. Oben drauf gibt's schönes Schweinegegrunze, das man in dieser Form von Älvestam vorher auch noch nicht gehört hatte. Aus diesen Bausteinen setzen die Jungs sieben (sauber produzierte) Nummern plus Intro zusammen, die durchaus Feinheiten aufweisen und keineswegs planlos abgeschossen werden. Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, müssen die Teile allerdings öfter als zweimal im Player rotieren. Dann merkt man nämlich, dass die Riffs nicht alle gleich klingen und teilweise ziemlich cool sind (z.B. in 'Distant World Arrival' und 'Man Is The Harvest'), dass die Taktverschiebung in 'Cranial Works Of Art' nicht zur Grind-Standardausrüstung gehört und dass die mit wachsender Begeisterung eingesetzten (natürlich nicht besonders innovativen) Samples anderswo auch schon mal nerviger waren.
Abschließend stellt sich kurz die Frage, ob man das x-te Nebenprojekt eines Musikers wirklich braucht. Nun, darüber entscheidet einzig und allein die Qualität, und die ist bei QUEST OF AIDANCE vorhanden. Dass "Fallen Man Collection" nach sagenhaften zehn Minuten ins Ziel einläuft, ist allerdings nicht ganz so bombig. Aber Leute, das hier ist Death-Metal/Grind-Geböller. Und Spezialisten sollte das Teil 'ne Testrunde wert sein.
Anspieltipps: Distant World Arrival, Cranial Works Of Art
- Redakteur:
- Oliver Schneider