QUI - Life, Water, Living...
Mehr über Qui
- Genre:
- Experimental/Alternative Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Ipecac Recordings
- Release:
- 25.02.2014
- Kicked Me Out Of Mime College
- Life Water Living
- Mucho Sex In America
- Awkward Human Interest
- Boogie Down Disappointment
- The Kind Of Jazz This Is
- Proof Of Bass
- Songbirds
- You're A Girl
- Whatareeyagoing
Spaßiges Anderssein mit QUI!
Jetzt wird es schwierig. "Life, Water, Living..." von QUI ist ein Album, das die Grenzen meiner Fähigkeiten, Musik zu beschreiben, auslotet. Dabei ist die Musik von QUI eigentlich gar nicht wirklich komplex.
QUI? Qué? Hinter den drei Buchstaben verbergen sich zwei Musiker, Matt Cronk und Paul Christensen (die beiden Nerds auf dem Cover?) aus Los Angeles. Auffälligstes Merkmal ihrer Musik ist der hohe Duettgesang. Die beiden harmonieren miteinander als wären sie ein einzelnes Individuum. Dabei legen sie eine erstaunliche Vielfalt an unterschiedlichsten Ideen an den Tag. Ihr Harmoniegesang klingt manchmal wie bei den alten Beat-Bands der 60iger (THE BEATLES, THE BEACH BOYS, Paul Mc Cartneys WINGS), manchmal wie bei QUEEN mit zwei Freddy Mercurys (nix Falsches denken jetzt!), hin und wieder aber auch sehr abgedreht wie bei PRIMUS oder JANE'S ADDICTION. Und zu guter Letzt kann es sogar ungehobelt punkig klingen.
Doch nicht nur der Gesang, auch die begleitende Instrumentierung ist erwähnenswert. Das klassische Rocktrio Gitarre, Bass, Schlagzeug agiert zwar immer recht dezent, aber trotzdem prägnant. Vor allem der tolle Bass steht immer wieder in Vordergrund und lässt den PRIMUS-, aber auch RED HOT CHILI PEPPERS-Vergleich gleich noch deutlicher werden.
Es ist ganz klar, man muss sich hier an den Singsang gewöhnen, doch das gelingt ob der musikalischen Vielfalt relativ schnell. Dann kann man sich dem Spaß, den diese beiden Herren beim Musizieren haben, lustvoll anschliessen. Alles ist hier mit einem Augenzwinkern gespielt und Humor neben dem deutlichen künstlerischen Anspruch an erster Stelle. Zum Beispiel geht es - wenn ich das richtig verstehe - bei 'Whatareyoudoing' um die Band, die Freundschaft der beiden, sie fragen sich, was sie hier überhaupt tun und fordern einander auf, doch bitte den Song mal endlich richtig zu spielen. Beim harschen 'Ham Spray' wird eine Gastsängerin mit "You big fat fuck" bezeichnet, dem singt sie "what are you yelling about?" entgegen, woraus sich eine abgefahrene Konversation zwischen den beiden entwickelt. Wenn mir nur einer erklären könnte, was "Ham Spray" ist? Aber ich denke, es ist was für Leser über 18...
Fazit: Wer seine Musik gerne etwas abseits der gängigen Schemata hat, wird an diesen elf kurzen Songs (keiner geht über vier Minuten) eine wahre Freude haben. Zugreifen!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Thomas Becker