QUINTESSENCE MYSTICA - The 5th Harmonic Of Death
Mehr über Quintessence Mystica
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Schwarzdorn Production / Soulfood
- Release:
- 07.01.2011
- Vector Space Of Darkness
- Triumph Of Cold Steel
- Aspects Of Contemplation Projected Onto The Eternity
- Entropy Of Sanity
- Crossroads Of Time
- Metaphysics Of War
- Unleashing The Dogs Of War
- When Sacred Flame Inspires The Souls Of Heroes
- Memorial
- The Symphony Of The Bare Feelings
- Frankenwald Mystery
Orchestraler Black Metal aus der Ukraine, der trotz gewisser Schwächen auch schon spannende Akzente setzt.
Aus der durchaus großen, dabei nicht immer ganz durchschaubaren und auch nicht immer ganz unumstrittenen ukrainischen Black-Metal-Szene kommt das neue Projekt QUINTESSENCE MYSTICA, dessen Hauptinitiator, Multiinstrumentalist Master Alafern (Geige, Bass, Gitarre und Gesang) sich schon bei Bands wie SVYATOGOR, TRIGLAV, SVARGA und THUNDERKRAFT betätigte. Unterstützt wird er in seinem Streben nach der Erschaffung eines aufwändigen, orchestralen Black-Metal-Szenarios von einem zweiten Sänger namens Dromos Aniliagos, sowie von einem elektronischen Schlagwerk und opulenten Orchestrierungen vom Synthesizer, die jedoch durchaus angenehm ins schwarzmetallische Grundgerüst integriert worden sind und nicht allzu steril klingen.
Das Album lebt von einem massiven Maß an Bombast, das jedoch nicht ins Kitschige abdriftet, sondern sehr effektiv Klanglandschaften erzeugt, die auch einen passenden Soundtrack zu dunklen Fantasy-Filmen abgeben könnten. Das wird durch finster-majestätische Orchestrierungen erreicht, die gerade in den gelegentlich zwischen den Stücken auftauchenden Zwischenspielen wie dem großartigen 'Metaphysics Of War' besonders effektiv wirken. Die Stücke selbst sind vom Grundtempo her meistens sehr schnell, und wenn man sich allzu sehr auf das Schlagzeug konzentriert, dann kann das mechanische Tackern doch ein bisschen auf die Nerven gehen. Zum Glück passiert jedoch in den Stücken so viel, dass für Ablenkung und Zerstreuung gesorgt ist. Gerade wenn man sich am charismatischen und sauber artikulierten, durch die Hinzunahme des zweiten Sängers auch sehr vielseitigen Gesang konzentriert, dann gibt es durchaus einiges zu erleben.
Der Eindruck, den der starke Gesang hinterlässt verstärkt sich bei 'Triumph Of Cold Steel', wenn das mit starkem Hall belegte, grimmige Rezitativ des Frontmannes mehr als deutlich an Shagrath gemahnt. Allerdings offenbart das Stück auch, dass es die norwegischen Veteranen doch noch besser verstehen, kalten, bösen und epischen Schwarzstahl-Bombast effektiv in Szene zu setzen. Durch die verstörende Violine und den wirklich originellen Gesang in 'Aspects...' sorgt die Band dann aber wieder für eigenständigere Akzente, hinter denen ein kaltes Rhythmusgeflecht steht, das man erst einmal verdauen muss. Wenn wie bei 'Crossroads Of Time' von den Tasten Klänge ertönen, die an ein Spinett gemahnen, dann sind natürlich auch Erinnerungen an eine in der Szene sehr umstrittene, bei den Fans aber ungemein beliebte Band um einen giftigen Frontzwerg aus England vorprogrammiert, die keineswegs verkehrt sind.
So bleibt ein Debütalbum, das sich durchaus hören lassen kann, das jedoch neben einigem Licht auch etwas Schatten aufweist. Wo die Arrangements atmosphärisch überzeugen und der Gesang über weite Strecken sogar beeindrucken kann, da fehlt kompositorisch noch das Händchen für den zwingenden Song. Als Hörer werdet ihr QUINTESSENCE MYSTICA eher für die doch recht eigene Atmosphäre in Erinnerung behalten als für Songs mit Wiedererkennungswert. An dieser Stelle sollte die Band noch zulegen, um zu den großen Vorreitern ihres Genres aufschließen zu können. Doch ein guter Anfang ist auf jeden Fall schon einmal gemacht.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle