QUIRINUS - The Fate Of A Dreamer
Mehr über Quirinus
- Genre:
- Progressive Rock
- Change Of Seasons
- Imagine
- Sleepy Afternoon
- Forever
- Escape
- Thornberry
- Voices
- The fate Of A Dreamer
- Cathedrals
- Fairies
- The Flowerking
- Enchanted Forests
- Space-Dye Vest
Stefan Müller ist seit einigen jahren schon bei seiner Progressive-Metal-Band ARRET'S ODYSSEY aktiv. Jedoch sah er sich gezwungen, diese Anfang des letzten Jahres für unbestimmte Zeit auf Eis zu legen, weil der Weiterbetrieb wegen Zeitmangels bis auf Weiteres nicht möglich war. Die neuen Freiheiten blieben aber nicht ungenutzt. Stefan hob sein Soloprojekt QUIRINUS aus der Taufe, bei dem er sich der rein akustischen, progressiven Musik widmet.
Das erste in Eigenregie entstandene Album ist durch und durch ruhig und über weite Strecken auch sehr melancholisch. Müller strickt hier die träumerischsten Synthie-Teppiche und unterlegt sie mit düsteren Gitarren-Parts, die lediglich in den seltenen Momenten, in denen man Raum für vereinzelte, kurzzeitige Spielereien auf der Akustik-Klampfe findet, unterbrochen werden. Doch ausgerechnet diese Auflockerungen stören den beschwichtigenden Frieden, den die experimentellen Klänge dieses Debüts ausstrahlen. Bei 'Forever' zum Beispiel nervt das Gedudel enorm, und auch das darauf folgende Solo in 'Escape' ist mitunter recht anstrengend. Und wo wir gerade bei anstrengenden Passagen sind: Auch der weibliche Sprechgesang in 'Voices' liegt einem schwer auf dem Magen und ist nichts für schwache Nerven.
Nun, bevor hier aber ein falscher Eindruck entsteht: Die genannten Momente sind nur kurze und kleine Schönheitsfehler einer ansonsten sehr interessanten Veröffentlichung. Auf "The Fate Of A Dreamer" überwiegen nämlich ganz klar die positiven Eindrücke, und die entstehen besonders dann, wenn Herr Müller einen Balanceakt zwischen romantisch-melancholischen Klängen und träumerischen Avantgarde-Sounds wagt, wie beispielsweise in 'The Flowerking' und 'Cathedrals'. Auch dann, wenn der Gesang nicht ganz so weinerlich klingt - so zum Beispiel im kraftvoll vorgetragenen Titelstück - geht die Musik von QUIRINUS unter die Haut und kann so manchen übermäßig in die Länge gezogenen Part vergessen machen. Exemplarisch hierfür seien das epische 'Thornberry' und das sphärische 'Change Of Seasons' genannt, zwei definitive Highlights auf "The Fate Of A Dreamer". Auch das DREAM THEATER-Cover 'Space-Dye Vest' hat der Mastermind sehr gut in den eigenen Sound integriert, und obwohl es vollkommen verändert wurde, klingt es nicht wie ein Fremdkörper.
Stefan Müller hat definitiv eine Menge Talent als Songwriter auf diesem Gebiet. Manchmal fehlt es dem Material zwar noch an Spannung, so dass zwischendurch immer wieder einige Längen entstehen, doch im Grunde genommen sind diese Mängel nicht so verheerend, dass man sich genötigt sähe, öfter mal die Skip-Taste zu bedienen (abgesehen vom fünften Track 'Forever'). Wer es gerne ruhig mag und auf dezent instrumentierte Musik steht, sollte sich auf jeden Fall die neue Platte von GREEN CARNATION kaufen. Wenn dann noch genügend Geld übrig ist, darf man sich das Debüt von QUIRINUS auch noch bedenkenlos zulegen.
Anspieltipps: Thornberry, The Flowerking, Change Of Seasons
- Redakteur:
- Björn Backes