RAZOR FIST - Razor Fist Force
Mehr über Razor Fist
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Pure Steel
- Rage Of The Black Blade
- Razor Fist Force
- At One With The Wolf
- Sex, Drugs And Metal
- Traitor In The Robe (Beware The Preacher)
- When The Witches Ride
- Death's Head Revisited
- Demon Christ
- Storming The Gates
- Rally All Metal Forces
RAZOR FIST dümpeln schon seit geraumer Zeit durch den amerikanischen Underground, konnten bislang jedoch noch kein Lebenszeichen über den großen Teich senden. Die Gründe hierfür scheinen mit einem kurzen Blick auf die dortige Szene sofort plausibel: Die Band umgibt sich mit erzkonservativen Old-School-Thrash-Sounds, die gerade wegen des sehr hohen Gesangs von Fronter TK Xax polarisieren sollten. Und in den Staaten ist gerade dieser Sound derzeit gar nicht gefragt.
Musikalisch hat sich die Band allerdings prinzipiell kaum etwas vorzuwerfen. RAZOR FIST agieren im Fahrwasser von DESTRUCTION und OVERKILL und sind den teutonischn Klängen nicht minder leidenschaftlich verfallen wie den ersten Ergüssen der Bay-Area-Szene. Darüber hinaus finden sich an gegebenen Stellen auch deutliche Reminiszenzen an den traditionellen US-Metal-Sound, insbesondere wenn die Jungs das Tempo mal kurzzeitig drosseln und die Aggressionen ein wenig zügeln. Nichtsdestotrotz ist "Razor Fist Force" in seiner Gesamtheit ein schwieriges Unterfangen, ganz speziell was den Gesang betrifft. Die hohen Screams waren schon bei AGENT STEEL Geschmackssache, wurden dort als stilprägendes Element jedoch akzeptiert und respektiert. Bei RAZOR FIST hingegen könnten sie sich ganz schnell zum Stolperstein entwickeln, weil es erstens an Durchschlagskraft mangelt, zweitens aber auch manchmal der Thrash-Kastrat herausgekehrt wird. Und gerade in Verbindung mit der feinen Gitarrenarbeit und den satten Riffs ist derlei Höhenlage so manches Mal ziemlich unpässlich.
Davon abgesehen könnte die gesamte Mixtur ein wenig bunter sein; Abwechslung ist nicht gerade eine Stärke des bandeigenen Debüts, gerade was die Dynamik und die Variation des Tempos angeht. Hier fährt sich das Quartett im weiteren Verlauf immer wieder fest und fällt im Balanceakt mit der gefürchteten Durchschnittlichkeit mehrfach empfindlich in den Abgrund. Selbst der raue, in diesem Sinne auch angebracht basische Sound kann diesbezüglich nicht mehr viel herausholen, wenngleich die klare Achtziger-Orientierung den metallischen Liebhaber dieses Jahrzehnts sofort neugierig machen sollte. Doch insgesamt müssen RAZOR FIST noch zu viele Baustellen abgrasen, als dass hier Euphorie verpflichtend sein müsste. Für ein Auftaktalbum mag "Razor Fist" noch ganz ordentlich sein, aber den Anspruch, den eigenen Namen schnellstmöglich auszubreiten, wird man hier nur schwerlich bestätigt sehen.
Anspieltipps: Death's Head Revisited, Demon Chist
- Redakteur:
- Björn Backes