RENAISSANCE OF FOOLS - Fear, Hope & Frustration
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2011
Mehr über Renaissance Of Fools
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Metalville (Rough Trade)
- Release:
- 30.09.2011
- Precious Life
- Misguided Mind
- Ordinary Mans Diary
- Polarized Round
- Leave It All Behind
- Claws Of Norms
- Sleep
- The Child That Used To Play
- The Chains Of Thought
- Intervention
Ein Album mit Widerhaken.
Die Schweden machen Progressive Metal, und das machen sie sehr ordentlich. Ist ja auch kein Wunder, schließlich verbergen sich hinter der RENAISSANCE OF FOOLS Magnus Karlsson, der schon auf ALLEN/LANDE-Alben, für BOB CATLEY, LAST TRIBE oder auch PRIMAL FEAR die Saiten bedient hat, sowie Daniel Magdic, der das gleiche Instrument bereits bei PAIN OF SALVATION bedient hat. Da darf man ja wohl auch einiges erwarten!
Die Routine und Erfahrung, die die Musiker mitbringen, klingt auch deutlich aus allen Kompositionen hervor. Die beiden ersten Lieder gehören zu der Kategorie guter Songs, die spannend sind und handwerklich gut gemacht sind. Dabei sind sie weit davon entfernt, nach den Projekten und Bands zu klingen, die die Hauptmusiker der Band früher beehrt hatten. Die selbstgefällige Verkopftheit von PAIN OF SALVATION scheint so gut wie nie durch, und die direkten AOR-Kompositionen, für die Karlsson bekannt ist, darf sich auch nur selten einen Weg bahnen.
Statt dessen versuchen die Musiker, die beiden eigentlich augenscheinlich nicht kompatiblen Stile zu einem neuen Ganzen zu verschmelzen. Heraus kommen auch sperrige Lieder wie 'Leave It All Behind', das mir erst schwer zu schaffen machte, weil es einfach nicht komplett begeistern konnte, aber der Chor doch nicht mehr aus dem Ohr gehen wollte. So geht es häufig mit diesem Album, dass man feststellt, dass es gut ist, aber doch der letzte entscheidende Funken fehlt, um das Feuer zu entfachen. Einen Teil dazu bei trägt auch Sänger Kjell Sjostrom, der eine recht nölige, manchmal sogar monotone Stimme hat, die aus einigen Kompositionen den Drive geradezu herausjammert.
Trotzdem darf "Fear, Hope And Frustration" als gelungen gewertet werden, denn die beiden Welten, die zusammenprallen, schaffen interessante und spannende Kontraste, die allerdings eher den Kppf ansprechen als den Bauch. So gesehen hat wohl Daniel knapp die Oberhand behalten. Das ist sicher kommerziell nachteilig, vom künstlerischen Anspruch her aber schwergewichtiger, als ich es beim Namen Magnus Karlsson erwartet habe. Das heißt aber auch, dass man sich einige der Tracks erarbeiten muss. Wem das zu anstrengend klingt, sollte besser die Finger von diesem Album lassen. Wer aber gerade die abseitigen Wege der harten Musik bevorzugt, darf "Fear, Hope And Frustration" einmal wirken lassen und entdecken. Es lohnt sich.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger