REPAID IN BLOOD - Terra Mourning (EP)
Mehr über Repaid In Blood
- Genre:
- Death Metal / Metalcore
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Eigen
- Release:
- 02.06.2017
- Intro
- Moments Lost In Time Like Tears In The Rain
- Disturbing Your Lack Of Faith I Find
- What A Lovely Day
- Terra Mourning
- Repaid In Pepa (Push It)
Death Metal goes Core - nur für Geeks!
Es ist doch immer wieder erfrischend, in der Metal-Welt auf neue Genrebezeichnungen zu stoßen, von denen man noch nie gehört und unter denen man sich auf Anhieb auch nicht wirklich etwas vorstellen kann. "Geek Metal" ist einer dieser Fälle, erfunden von den Amerikanern REPAID IN BLOOD. Laut Angaben der Band stellt das eine Mischung aus Death Metal und Metalcore dar, die das Beste aus beiden Welten vereint und mit "Geekdom-Samples" aus diversen Filmen und Videospielen aufgepeppt ist. Die Jungs aus San Jose, Kalifornien haben seit 2006 zwei Alben und zwei EPs unters Volk gebracht, die dritte und aktuelle EP hört auf den Namen "Terra Mourning". Ich bin gespannt.
Die Scheibe enthält fünf Lieder, von denen es sich bei einem um eine Coverversion handelt, plus Intro. Dieses klingt zu Beginn auch gleich ziemlich soft und weder nach Death Metal noch nach Metalcore. Am Ende leitet dann ein Sprachsample zum ersten Song über.
Der enthält gleich alle Merkmale, die auch auf den nachfolgenden Tracks erkennbar sein werden. Stellenweise richtig gut gemachte, wirklich amtliche Growls und auch die Gitarrenarbeit kann oft überzeugen. Leider wenig überzeugend sind die in jedem Lied vorhandenen, immer gleichen Core-Breakdowns, die man schon tausendfach gehört hat und die spätestens beim zweiten oder dritten Lied richtig nerven. Hier wäre mehr Abwechslung wünschenswert, denn die anderen Passagen haben durchaus Potential.
Wie bereits erwähnt setzt sich dieses Schema von Song zu Song fort, gelegentlich wird mal ein Sample eingestreut, das zwar nicht störend ist, aber auch nichts mehr rausreißen kann. Ein Problem das sich REPAID IN BLOOD mit vielen reinen Metalcore-Bands teilt, denn auch die gehen leider viel zu oft nach Schema-F vor und schaffen es somit nicht, aus der grauen Masse an (mittelklassigen) Bands hervorzustechen.
Das Grusligste hat sich REPAID IN BLOOD dann bis zum Schluss aufgehoben, eine Coverversion des Songs "Push It" (im Original von SALT-N-PEPPA). Hier fragt man sich ernsthaft, ob man jetzt lieber laut lachen oder doch eher weinen soll. Die Nummer mag im Original noch halbwegs erträglich sein, aber diese Version hier braucht man ungefähr so nötig wie ein Helene-Fischer-Cover von "Highway To Hell" (liebe Helene, solltest Du hier mitlesen: bitte lass es!). Furchtbar.
Das war sie also, meine erste "Geek Metal" Erfahrung. Was mich mal wieder der Erkenntnis bringt: Man muss nicht alles kennen und noch weniger jeden Trend mitgemacht haben. Stellenweise ist das hier dargebotene ja gar nicht mal schlecht, wenn nur diese nervigen und immer wiederkehrenden gleichen Breakdowns nicht wären. Selbst einfleischten Core-Fans dürfte man damit im Jahr 2017 wohl nicht mehr als ein müdes Gähnen entlocken können. Und über das SALT-N-PEPPA-Cover hüllen wir mal lieber den Mantel des Schweigens. Eine Empfehlung kann ich dann auch nicht aussprechen, außer ihr habt einen Hang zum Masochismus oder befindet euch derzeit auf einem Selbstgeißelungs-Trip.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Hermann Wunner