RETRIBUTION - Made In Hell
Mehr über Retribution
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Metal Mind Productions
- Humanproof
- Made In Hell
- Snuff Sinematogrophy
- Radical Cuts
- Ordinary Judas
- Dealer Fuckin' Killer
- Pitch Black Future
- Logic Matchbox Horror
- Com@puterror
- Dehumanized
- Public Doctrines Proof
- Snap Up Neurosis
- Dirty Dogville
Bei RETRIBUTION handelt es sich nicht um die gleichnamige niederländische Thrash-Brigade, sondern um eine noch recht unbekannte Newcomer-Truppe aus dem östlichen Nachbarstaat Polen, welche sich auf ihrem aktuellen Werk "Made In Hell" vorrangig damit beschäftigt, die klinische Kälte des MNEMIC/FEAR FACTORY-Katalogs mit der kompromisslosen, zügellosen Brutalität der neuesten SLAYER-Releases zu verknüpfen. Allerdings geht die Band keinesfalls berechnend zu Werke, sondern hält zwischen brachialen Breakdowns und massivem Uptempo-Riffing auch breite Palette überraschender Elemente bereit. So poltern zwischen den stampfenden Grooves eines Songs wie 'Dealer Fuckin' Killer' plötzlich einige Classic-Metal-Ingredienzen hinein, wohingegen sich das mäßige 'Snap Up Neurosis' freizügig im Todesblei-Sektor bedient. Auch hinsichtlich des Tempos erweist sich "Made In Hell" als äußerst abwechslungsreiches Tondokument, welches konsequent die Brücke zwischen SLAYER und (in Ansätzen) den Cyber-Sounds manch zeitgemäßen Acts schlägt.
Woran es hingegen hapert, sind nennenswerte Highlights. Rifftechnisch scheinen Bands wie MEGADETH und ANNIHILATOR in greifbarer Nähe, und auch die Gítarrenarbeit ist in weiten Teilen des Albums wirklich exzellent. Jedoch vermögen RETRIBUTION nicht, diese Qualitäten auch im Songwriting zu übernehmen. Die Rhythmen ballern, die Vielschichtigkeit gefällt, allerdings setzt die Band einfach zu selten Highlights, die sich auf Dauer einprägen. Es bedarf möglicherweise sogar noch nicht einmal entsprechender Hooklines, wäre eine erkennbare Homogenität gewährleistet. Dies ist allerdings rückblickend nur bedingt der Fall, so dass die Platte trotz vieler feiner Inhalte und Querverweise nicht so richtig in die Gänge kommt. Handwerklich mag "Made In Hell" zweifelsohne solide sein, stimmig oder gar mitreißend ist hingegen nur der kleinste Part des Materials.
Anspieltipps: Ordinary Judas, Snuff Sinematography
- Redakteur:
- Björn Backes