RETURN TO EARTH - Automata
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2010
Mehr über Return To Earth
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metal Blade (Sony Music)
- Release:
- 13.08.2010
- Automata
- You Will Be Replaced
- Back Of My Hand
- 10
- Edge Of Forever
- Night Of The Exploding Razors
- Snakeface
- The Dots Do Not Connect
- 20
- The Replicas
- So Close
- God At The End Of The World
- 30
- Exit Wound
- The Altercation Of Man
Wortsinn-Prog galore!
RETURN TO EARTH sind die Band von Schlagwerker Chris Pennie (COHEED & CAMBRIA, ehemals DILLINGER ESCAPE PLAN), Sänger Ron Scalzo und Gitarrist Brett Aveni. "Automata" ist das zweite Album des Trios und man kann es relativ einfach mit dem Wort "progressiv" beschreiben. So viel zu den Fakten.
Nun wird niemand, der Chris Pennie mal hat spielen sehen, glauben, dass das Wort progressiv hier für Musik der Marke DREAM THEATER, SPOCK'S BEARD oder SYMPHONY X steht. Und auch seine derzeitigen und ehemaligen Arbeitgeber sind als Vergleich unzulässig. Was treffender ist? Ganz ehrlich, ich habe nicht den Hauch einer Ahnung.
RETURN TO EARTH beginnen ihr Konzeptwerk mit den schrägsten Songs, die das Album zu bieten hat. Hier gibt es krumme Rhythmen, durchaus moderne Sounds, die in eine überraschend trockene Produktion eingebettet werden, und Vocallines, denen man nur mit Mühe folgen kann. Selbst wenn 'You Will Be Replaced' durchaus mit einem Hook aufwaten kann. Kurz.
Doch der Kampf zwischen Mensch und Maschine wird mit fortlaufender Spielzeit durchaus etwas, was auch der Mensch verstehen kann. Spätestens mit 'Snakeface' gewinnen die Melodien in den immer noch fernab von typischen Schemata komponierten Songs die Oberhand. Es gibt mehr und mehr gerne mehrstimmige Parts, die sich im Hirn einbrennen. Und dafür muss man nicht mal zuvor 15 Spins überstehen.
Nein, schon beim zweiten, dritten und vierten Durchlauf macht "Automata" mehr und mehr Sinn. Es ist nur so, dass die ersten vier, fünf Tracks für viele Hörer durchaus abschreckend wirken mögen. Doch das anfängliche (vom Menschen verursachte?) Chaos weicht mit zunehmender Dauer einer gewissen (automatisierten?) Ordnung. Spätestens mit 'The Dots Can Not Connect', 'The Replicas' und 'God At The End Of The World' wird man mit vergleichsweiser flauschiger Eingängigkeit verwöhnt. Nur, um beim finalen 'The Altercation Of Man' noch einmal von den nicht-von-dieser-Welt-Drums des Chris Pennie und einigen völlig entrückten Melodien aufgeschreckt zu werden.
Der Hörer muss also erst eine Reifeprüfung bestehen, um "Automata" in seiner Ganzheit zu entdecken, zu verstehen und schätzen zu lernen. Eine Aufgabe, die es wert ist, gemeistert zu werden. Wer auf im Wortsinne progressive Musik steht und dabei einen leichten Hang zur Moderne hat, ist hier definitiv bestens aufgehoben. Sehr coole Scheibe.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk