REVELATION - For The Sake Of No One
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2009
Mehr über Revelation
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.75
- Label:
- Bland Hand/Shadow Kingdom
- Release:
- 17.11.2009
- A Matter Of Days
- Offset
- Canyons
- On A Promotory
- The Whisper Stream
- Vigil
- For The Sake Of No One
Kein Schnickschnack, kein unnötiges Gegniedel, aber auch recht wenig Spannung.
Die Maryländer REVELATION haben bereits über 20 Jahre auf dem Buckel, wobei eine mehrjährige Auszeit mit eingerechnet ist, die 2007 mit einem neuen Album beendet wurde, dem direkten Vorgänger von "For The Sake Of No One". Und ohne das jetzt auch nur ansatzweise gehässig zu meinen, dass es sich um eine Truppe älteren Baujahres handelt, das hört man dieser Scheibe zu jeder Sekunde an. Der Doom Metal von REVELATION klingt ziemlich ursprünglich und staubtrocken, keine Anwandlungen in Richtung neumodischem Kram wie Epic oder Funeral Doom sind in Sicht. Stattdessen wird ein recht einfach gehaltenes, schleppendes Grollen aufgetischt, das unaufhaltsam vorwärts kriecht, wobei man stets sehr melodisch agiert. Dumpf und bedächtig ziehen die Songs ihre Kreise, das ganze Album hat einen recht speziellen, monotonen Sound (mit deutlich hörbarer Schlagseite in Richtung Stoner/Psychedelic Rock), den man mögen muss, sonst fällt "For The Sake Of No One" sicherlich ungebremst durch in des Hörers Gunst. Gleiches gilt auch für den "leidenden" Gesang, der recht spannungsarm intoniert ist und fast schon einschläfernd wirkt. Allerdings sind die Vocals auch nicht vordergründigstes Element bei REVELATION, da auch etliche Instrumentalpassagen, die mehrere Minuten andauern, eingebaut wurden, was allerdings mitnichten zu Langatmigkeit oder zuviel Eintönigkeit führt, sondern vielmehr die Passagen mit Gesang klar in den Schatten stellt.
Was allerdings wirklich etwas zu kurz kommt, ist eine starke Atmosphäre, wie sie eigentlich von einem Doom-Album zu erwarten wäre. Weder die Vocals noch das Riffing sorgen für ein Gefühl der Begeisterung, da fällt es natürlich schwer, den Hörer mitzunehmen. Stellenweise blitzt es mal auf, dass in dieser Scheibe doch einiges an Potenzial schlummert - beispielsweise beim Longtrack 'Canyons', dem Opener 'A Matter Of Days' oder der flotten zweiten Hälfte von 'The Whisper Stream' - aber insgesamt sind solche vielversprechenden Momente viel zu rar gesät. Man kann sich das Album zwar "schön hören", aber selbst dann vermag das Ganze letztendlich nicht mitzureißen. "For The Sake Of No One" ist beileibe kein schlechter Rundling, aber es fehlt einfach an Spannung und prickelnden Momenten. Da haben in letzter Zeit einige in dieser Hinsicht deutlich ergiebigere Doom-Werke das Licht der Welt erblickt.
Anspieltipps: A Matter Of Days, Canyons
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer