REVOCATION - Deathless
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2014
Mehr über Revocation
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Metal Blade (Sony)
- Release:
- 10.10.2014
- A Debt Owed to the Grave
- Deathless
- Labyrinth of Eyes
- Madness Opus
- Scorched Earth Policy
- The Blackest Reaches
- The Fix
- United Helotry
- Apex
- Witch Trials
Gar nicht so DEATH-less!
Oft bin ich ja derjenige, der bei extremeren Metalscheiben mit den einen oder anderen Problemchen zu kämpfen hat und damit den Notenschnitt oft entscheidend drückt. Im Falle des neuen, mittlerweile fünften REVOCATION-Albums hingegen überbiete ich die anderen Soundchecker notentechnisch sogar und wundere mich auch ein bisschen, warum "Deathless" insgesamt so zwiespältig aufgenommen wird. Nicht, dass diese Amerikaner aus Boston hier die Räder völlig neu erfinden würden, doch ich finde hier einen technisch höchst ansprechenden Blend aus qualitativ hochwertigen Markenprodukten des Metal härterer Gangart vor.
Es wird aggressiver, moderner Thrash á la THE HAUNTED ("...made me do it") geboten, dazu mitunter FEAR FACTORY-artige Elemente, besonders was die Arrangements einiger klar gesungener Refrains angeht (z.B. 'Deathless'), und, ganz ehrlich: So DEATH-less ist die Musik irgendwie auch nicht. Immer wieder erinnert die komplexe und sehr variantenreiche Gitarrensprache an die Intonierungen eines Chuck Schuldiner, allerdings ins moderne Jetzt transportiert. Ich bin mir sicher, Evil Chuck hätte sich heutzutage auch mit MESHUGGAH und deren djentigen Erben befasst und in seine Musik integriert, und REVOCATION vermittelt eine Idee, wie dies klingen könnte, ohne dabei auch die nötige melodische Catchyness zu vernachlässigen.
Klar ist die Scheibe auf Dauer ein wenig anstrengend zu hören, weil ihr, wie so vielen modernen Extrem-Metal-Platten, vor allem im Klangbild ein wenig die Dynamik fehlt. Und auch die Vocals fallen eher monoton und generisch aus; in diesem Bereich sind einfach sehr viele ähnliche Brüller unterwegs. Auf der anderen Seite gibt es aber immer wieder geniale Stellen, die es mir leicht machen, diese Kritikpunkte zu ignorieren: Coole, krachende Riffs, Highspeed-Headbanger-Parts und vor allem in JEDEM Song sehr interessante Gitarrensoli von Flitzefinger David Davidson, die allein ein intensives Studium der hier gebotenen Musik rechtfertigen.
REVOCATION, das ist eine super Mischung, bei der man den Schädel gegen die Wand knallen und gleichzeitig seine Hirnzellen anstrengen kann. Professoren-Thrash? Man höre nur mal das fantastische Instrumental 'Apex' an. Gniedel-Gniedel-BÄNG!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Thomas Becker