RHAPSODY OF FIRE - From Chaos To Eternity
Mehr über Rhapsody Of Fire
- Genre:
- Symphonic Epic Power Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 17.06.2011
- Ad Infinitum
- From Chaos To Eternity
- Tempesta Di Fuoco
- Ghosts Of Forgotten Worlds
- Anima Perduta
- Aeons Of Raging Darkness
- I Belong To The Stars
- Tornado
- Heroes Of The Waterfalls' Kingdom
- Flash Of The Blade
Alles beim Alten und doch nach vorne.
In nahezu beängstigender Dichte veröffentlichten die Italiener RHAPSODY OF FIRE über die letzten Jahre Alben und EPs, ohne dabei großartig an Qualität einzubüßen. Ihr letzter Streich "The Frozen Tears Of Angels" ist etwas über ein Jahr her, da dreht sich mit "From Chaos To Eternity" bereits das nächste Opus im CD-Spieler. Zwischendurch veröffentlichte man mit "The Cold Embrace Of Fear" eine EP mit bestem Kinocharakter und immerhin einem starken Song ('The Ancient Fires Of Har-Kuun'). Um es gleich vorweg zu sagen: Besagte LP vor einem Jahr hatte mehr Überzeugungskraft.
Mit gewohnt-kitschigem CD-Cover wird in "From Chaos To Eternity" das letzte Kapitel der Fantasy-Saga beendet, deren Faden RHAPSODY OF FIRE seit über 15 Jahren und über zehn Alben gesponnen haben. Auch Christopher Lee agiert wieder als Geschichtenerzähler, seine Bassstimme erklingt jedoch nur im Intro und im fast 20-Minütigem 'Heroes Of The Waterfalls' Kingdom'. Eigentlich bleibt alles beim Alten, was bei den sympathischen Italienern um das Songwriterdou Turilli/Staropoli aber auch immer ein Stück Weiterentwicklung beinhaltet.
Nach erfolgter Dauerrotation betrachte ich das Album mittlerweile ambivalent. Denn so stark die Tracks sind - es kann wirklich von einer geballten Ladung Hits gesprochen werden -, so stark laufen sie alle (bis auf besagten 20-Minüter) nach dem gleichem "Schema F" ab, was man andererseits als "Konzentration aufs Wesentliche" bezeichnen könnte. Da die Herren allesamt begnadete Musiker sind und jeder Song eine gewisse Eigenständigkeit aufweisen kann, verkommen sie jedoch nicht zur Austauschbarkeit. Der Titeltrack geht wie gewohnt mit ordentlich Drive direkt in die Gehörgänge und Fabio Liones Gesangskünste dürften mittlerweile auch über sämtlicher Kritik erhaben sein. (na ja, frag mal beim Kollegen Holger nach - PK) 'Tempesta Di Fuocu' sorgt für dann erste Überraschungen: Komplett in Landessprache gehalten und im nochmals erhöhtem Tempo prischt der von tollen Soli-Einlagen abgerundete Track über den Hörer ein.
Im Vorfeld ließ Songmastermind Turilli bereits verlauten, dass "From Chaos To Eternity" wieder rockiger ausfalle, beim folgenden 'Ghost Of Forgotten Worlds' wird dieser Weg eingeschlagen, ohne dabei eintönig zu sein.
Wie gewohnt zur Halbzeit, wird die obligatorische Powerballade eingeläutet, die hier den Namen 'Anima Perduta' trägt,, aber im Vergleich zum schönen Namen eher schwach ausfällt. Spätestens seit 'Reign Of Terror' vom letzten Werk hat Lione bewiesen, dass er zu härterem im Stande ist und keift sich in 'Aoens Of Raging Darkness' beinahe in Melodic-Death-Gefilde. Stark! Vor dem Höhepunkt folgt aber nochmal ein kleiner Lückenfüller: 'I Belong To The Stars' nutzt sich sehr schnell ab und kann trotz energiegeladenem Riffing nicht wirklich punkten. Umso mehr gelingt das bei 'Tornado'. Nomen est Omen wirbelt der Song aus den Boxen, Alex Holzwarth spielt sich ins Double-Bass-Nirwana, Turilli und Hess friemeln sich einen ab, als ob es keinen Morgen gäbe. Prima.
Die 20 Minuten von 'Heroes Of The Waterfall's Kingdoms' vergehen wie im Fluge. Folklore, Power Metal, selbst schwarz gefärbte Nuancen finden hier Einzug, auch Dialogen wird wieder Raum gegeben, aber sie gewinnen nie (wie in der Vergangenheit vorgekommen) die Oberhand. Und zu guter letzt erhält IRON MAIDENs Klassiker 'Flash Of The Blade' durch RHAPSODY OF FIRE eine Neuauflegung, die selbst den Jungfrauen gefallen könnte.
Wer RHAPSODY (OF FIRE) über die letzten Jahrzehnte begleitet hat und sich nicht daran stört, dass die symphonischen Elemente immer mehr dem cineastischen/bombastischen Elementen gewichen sind, wird auch hier blind zugreifen können. Selbst Nicht-Power-Metaller sollten Reinhören, es lohnt sich!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke