RIFFTERA - Pitch Black
Mehr über Rifftera
- Genre:
- Melodic Death Metal / Modern Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 28.08.2015
- Back To Life
- One Step Closer
- Lightbringer
- Ashes Fall
- Rotten To The Core
- Open Wounds
- The Ruins Of The Empire
- Pitch Black
Die nächsten SOILWORK-Fanboys...
Es lässt sich nicht verleugnen, und es wird auch immer wieder sehr offensichtlich: Von allen skandinavischen Melo-Death-Bands hat SOILWORK den vielleicht größten Einfluss auf die gesamte Modern-Metal-Bewegung hinterlassen. Selbst IN FLAMES kann nicht auf dermaßen viele offenkundige Kniebeugen vor dem eigenen Vermächtnis zurückblicken wie die Helsingborg-Truppe um Frontschnauze Björn 'Speed' Strid. Dieser hat es sich auch nicht nehmen lassen, den neuesten Verehrern beim "Unterfangen Debütalbum" unter die Arme zu greifen und bei 'Rotten To The Core' gleich selbst ein paar Vocals beizusteuern. Doch steckt hinter RIFFTERA am Ende mehr als nur dieses nicht mehr ganz so spezielle Namedropping?
Leider muss man konstatieren, dass dem in der Fülle des Materials nicht so ist. Die finnische Modern-Metal-Combo versucht zwar mit aller Macht, die sphärische Tiefe der SOILWORK-Erfolgsalben zur Jahrtausendewende zu erzielen, tut sich bei der musikalischen Umsetzung aber gerade deswegen so schwer, weil der straighte Punch auf "Pitch Black" meist nur Alibi ist. Stattdessen verschwimmen die Arrangements in progressiven Strukturen, wie man sie von Combos wie OMNIUM GATHERUM kennt, ohne dabei aber den verschachtelten Komplex solcher Stücke wie 'Lightbringer' und 'Open Wounds' mit einer schlüssigen Hookline über die Ziellinie zu befördern. Wie so oft ist auch hier zu viel Kopf und zu wenig Bauch aktiv, was sich gerade dann als brisante Hürde erweist, wenn die Arrangements eigentlich fokussiert auf einen feinen Chorus hinarbeiten, dieser dann aber nicht mehr mit der nötigen Entschlossenheit aufgetragen wird. 'Back To Life' und 'One Step Closer' könnten sicherlich mehr, würde man in dieser Hinsicht den Punkt treffen, doch außer vieler guter Ideen ist hier nichts im Angebot, was Liebhaber von "Natural Born Chaos" noch aus dem Sessel reißen könnte. Immerhin bieten die Finnen ein richtig starkes Finale, das neben dem arg melodischen 'The Ruins Of The Empire' noch den fabelhaften Longtrack 'Pitch Black' zur Diskussion stellt. Na also, warum nicht gleich so?
Aber der Zugang zu "Pitch Black" ist nicht sonderlicht leicht, und auch die Langzeitwirkung wird in den vertrackten Arrangements mancher Kompositionen nicht intensiver, je tiefer man sich in das Material begibt. Der Vorwurf der SOILWORK-Kopie mag zwar nur für Teile des Albums tatsächlich zutreffen - aber man steht am Ende doch allzu sehr im Schatten von Strid und Konsorten, und aus diesem kommt RIFFTERA mit der neuen Scheibe auch nie so richtig heraus.
Anspieltipps: Pitch Black, The Ruins Of The Empire
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes