RIPPED TO SHREDS - Sanshi
Mehr über Ripped To Shreds
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 27.09.2024
- Into The Court Of Yanluowang
- Force Fed
- Sacrificial Fire
- Visions Of Sin, Mirror Of Darkness
- Feast Of The Deceased
- Horrendous Corpse Resurrection
- Living In Effigy
- Corpse Betrothal
- Cultivating Towards Ascension
- Perverting The Funeral Rites, Stripping For The Dead
Die Quintessenz des straighten Death Metals? Ja, warum eigentlich nicht?
Man kann es eigentlich direkt auf den Punkt bringen: "Sanshi" ist eine an Perfektion grenzende Interpretation der ganz klassischen Todesblei-Schule, die mit allen erdenklichen Nebenspielwiesen vertraut ist und neben straightem Geballer auch reichlich Stoff für Technik-affine Instrumentalfetischisten bringt. Doch ganz so leicht will das neue Album von RIPPED TO SHREDS natürlich nicht wegkommen, immerhin stecken zu viele Details in den zehn Songs, als dass man die Band hier mit einem schnellen, wenn auch sehr positiven Fazit abspeisen möchte.
Von der ersten Sekunde an lassen die Herren aus dem kalifornischen San Jose jedenfalls keinen Zweifel daran, dass man mit Kompromissen bei ihnen an der falschen Adresse ist. Es wird zumeist in höheren Tempolagen gemörtelt, dabei auch gerne mal die technische Schlagseite der Florida-Szene adaptiert, hin und wieder aber auch eine Verbindung zum derberen Elchtod-Sound der hiesigen Seite des großen Teiches hergestellt. Die Band besteht aus asiatischen und amerikanischen Musikern, die allesamt ihr Examen in der ganz alten Schule gemacht haben, gegen einen zeitgemäßen Sound aber dennoch nichts einzuwenden haben. So kommt es, dass "Sanshi" einerseits relativ voluminös rödelt, andererseits aber auch daas Geballer der frühen 90er in ihren Songs auffrischt, so dass hier ein herrlicher Brückenschlag zwischen fett inszenierter Brutalität und thrashig angehauchtem Stoff der Marke DEFLESHED entsteht, der im Ergebnis nicht nur ultimativ knallt, sondern auch noch ein gewisses Anspruchsdenken vorantreibt. Dass Nummern wie 'Perverting The Funeral Rites, Stripping The Dead' und 'Horrendous Corpse Resurrection' sich nämlich regelrecht überschlagen, soll nicht bedeuten, dass hier vom Reißbrett abgeschaut wird. Dass sich gerade in den flotten Nummern der Geist der ersten SLAYER-Scheiben wiederfindet, sollte jedenfalls Indiz genug sein, dass hier das Niveau ein vergleichsweise höheres ist. Und dass man in abwechslungsreichen Songs wie Feast Of The Deceased' und 'Into The Court Of Yanluowang' (mit tollen Leadgitarren im Outro) dann auch noch mit coolen Breaks und punktgenau platzierten Tempoverschiebungen arbeitet, ohne dabei die unterschwellige Aggression einzudämmen, zeigt, dass es bei RIPPED TO SHREDS mehr sein darf, als das übliche Fast-Forward-Getrümmer - aber das sollte bis hierhin längst klargestellt sein.
Bei Relapse Records hat die Truppe schließlich auch die perfekte Heimat für ihr Material gefunden, bei denen dieser mächtige Death-Metal-Brocken samt seinem verdammt coolen Artwork sicherlich auch das eigene Portfolio noch mal aufrütteln wird. Recht so, denn die amerikanische Plattenfirma steht nach wie vor für Extremstoff der Extraklasse!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes