RISING (DK) - Oceans Into Their Graves
Mehr über Rising (DK)
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Indisciplinarian
- Release:
- 29.04.2016
- All Dirt
- Burn Me Black
- Old Jealousy
- Blood Moon
- The Anger
- Coward Heart
- Death Of A Giant
- Killers Of The Mind
- Waste Deep
- The Night
Neustart unter hervorragenden Bedingungen.
Eigentlich sollte bei RISING längst Feierabend sein: Frontmann und Bandchef Jacob Krogholt hatte sich in den letzten Jahren mit seinem Label Indisciplinarian ein zweites Standbein aufgebaut, in das seine gesamte Energie fließen sollte - Energie, die seine übrigen Mitstreiter auf dem letzten offiziellen Release der Truppe aus Kopenhagen nicht mehr aufbringen wollten. Krogholt hat sich aber nicht aus der Ruhe bringen lassen, seine Plattenfirma kontinuierlich aufgebaut und inzwischen auch wieder Zeit gefunden, neue Musik zu komponieren. Mit runderneuerter Band hat er RISING nun drei Jahre nach dem vermeintlichen Begräbnis wieder auferstehen lassen. Und das geschieht wohlgemerkt mit wesentlich mehr Überzeugungskraft als auf den bishereigen Veröffentlichungen dieser Dänen.
"Oceans Into Their Graves" ist nämlich summa summarum das perfekte Bindeglied zwischen doomigem Heavy Rock und klassischem Havy Metal. Elemente von SABBATH und MAIDEN dürfen gleichberechtigt existieren, epische US-Metal-Sounds sorgen im Hintergrund für einen rasanten Spannungsaufbau, und auch in Sachen Melodik ist das neue Album seinen Vorgängern meilenweit voraus, vielleicht auch weil es diesmal nicht in der penetranten Suche nach möglichst eingängigen Refrains enden soll. Nummern wie 'Burn Me Black' und 'Blood Moon' setzen klare Duftmarken, 'The Anger' und 'The Night' sind in ihrer Sparte sogar absolute Saisonreferenz und weitaus überzeugender, ja überragender als alles, was man bislang von RISING hören durfte.
Erstaunlicher ist aber letztendlich, dass das Quintett diese kompositorische Klasse über die gesamte Distanz bewahrt und in keiner Nummer auch nur der kurze Anflug von Durchschnittlichkeit lauert. Krigdahl und seine neue Mannschaft agieren vielseitig, teilweise sogar unberechenbar, entfernen sich aber keinen Deut von den Classics dieser Sparte, die als stiller Einfluss über dieser Platte schweben. Gerade in Zeiten, in denen jede x-beliebige skandinavische Band mit aller Macht die Retro-Schublade füllen möchte, sind authentische Releases wie "Oceans Into Their Graves" eine echte Wonne - und ein Hörgenuss, den man sich absolut nicht entgehen lassen sollte. Selbst Zakk Wylde muss an diesem Beispiel erkennen, dass ein gesunder Groove längst nicht alles ist!
Anspieltipps: The Night, The Anger, Killers Of The Mind
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes