RIVERSIDE - Rapid Eye Movement
Mehr über Riverside
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- InsideOut/SPV
- Release:
- 28.09.2007
- Beyond The Eyelids
- Rainbow Box
- 02 Panic Room
- Schizophrenic Prayer
- Parasomnia
- Through The Other Side
- Embryonic
- Cybernetic Pillow
- Ultimate Trip
RIVERSIDE sind für viele Kenner mittlerweile so etwas wie der Hoffnungsträger des progressiven Rocks. Innerhalb von zwei Alben stürmten sie auf die Headlinerposition des ProgPower Festivals in den Niederladen und begeisterten viele neue Fans im Vorprogramm von DREAM THEATER.
Schuld daran war die unglaubliche emotionale Tiefe und diese atmosphärische Dichte, die "Out Of Myself" und "Second Life Syndrome" zu nichts anderem als kleinen Meisterwerken machte. Die unter die Haut gehende Stimme von Mariusz Duda hatte daran ebenso Anteil wie die gefühlvollen Instrumentalpassagen, bei denen sich vor allem Gitarrist Piotr Grudzinski und Keyboarder Michal Lapaj hervortaten. Dazu kamen die interessanten, sehr düsteren Texte, die inhaltlich über beide Alben verbunden waren und nun auf den finalen, dritte Teil warten.
Dieser dritte Teil hört auf den Namen "Rapid Eye Movement" und beinhaltet all jene Trademarks, die auch schon die ersten beiden Alben auszeichneten. Und doch habe ich mir mit dem neuen Werk etwas schwerer getan als mit seinen Vorgängern, was vor allem daran liegt, dass "Rapid Eye Movement" einen ganzen Zacken düsterer und sperriger ausgefallen ist. Eine beinahe eingängige Ballade wie 'Conceiving You' sucht man hier anfangs vergebens. Beachtet man aber, dass die Hauptfigur in diesem dritten Teil in einer psychiatrischen Anstalt ist, wird klar, was Songs wie 'Schizophrenic Prayer' oder 'Rainbow Box' bewirken sollen.
Und so entfaltet sich "Rapid Eye Movement" mit jedem Durchgang mehr, entdeckt man das grandiose Ende von '02 Panic Room', die fragile Schönheit von 'Embryonic' und begibt sich schlussendlich auf den 'Ultimative Trip'. Doch noch mehr als auf den ersten beiden Teilen, ist hier die Mannschaft der Star. Soll heißen, dass "Rapid Eye Movement" vor allem als Ganzes wirkt und dort mehr ist als die Summe der einzelnen Kompositionen. Es sind die hervorgerufenen Emotionen, die dem Album ihren Stempel aufdrücken: Angst, Trauer, Wut, Melancholie, Wahnsinn. Das alles wird vertont. Wird gefühlt. Wird gelebt.
Die letzten Umdrehungen im CD-Schacht rufen einen noch einmal den Beginn von "Out Of Myself" in Erinnerung, und man kommt gar nicht umhin, nicht nur "Rapid Eye Movement", sondern die komplette Trilogie noch einmal am Stück anzuhören. Genau dann wird auch endgültig deutlich, dass dieses Album zu keiner Sekunde hätte anders klingen dürfen. Die Polen schaffen das Werk, das dieses Konzept passend abschließt sowie den Hörer verstört und dennoch zufrieden zurück lässt.
Und so lässt das Fazit auch nur einen Schluss zu: RIVERSIDE veröffentlichen mit "Rapid Eye Movement" zum dritten Mal in Folge ein grandioses Album und positionieren sich ganz nah am Thron aller möglichen Prog-Könige. Ganz großes Audiokino!
Anspieltipps: 02 Panic Room, Parasomnia, Embryonic, Ultimate Trip
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk