ROLO TOMASSI - Time Will Die And Love Will Bury It
Mehr über Rolo Tomassi
- Genre:
- Experimetal Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Holy Roar Records / Alive
- Release:
- 02.03.2018
- Towards Dawn
- Aftermath
- Rituals
- The Hollow Hour
- Balancing The Dark
- Alma Mater
- A Flood Of Light
- Whispers Among Us
- Contretemps
- Risen
Anstrengender Maxi-Mix aus allem, was musikalisch rumlag und über das man schreien kann.
Nein, so heißt niemand in der Band. Der Name stammt aus dem Film "L.A. Confidential". Die Herren und die Dame stammen aus Sheffield in England und frönen auf ihrem mittlerweile fünften Album dem experimentellen Rock. Dazu gehört auch, den potentiellen Hörer erstmal mit einem dreiminütigen Keyboard-Waber-Dudel-Intro abzuschrecken, bevor mit 'Aftermath' ein schöner, eingängiger und gar nicht so experimenteller Song das Album wirklich eröffnet, bei dem nur das Keyboardgedudel im Hintergrund den Bogen zum Intro schlägt und das Alibi für den Begriff experimentell darstellt. Doch damit soll der Hörer nur in Sicherheit gewogen werden, denn im Laufe des Albums lassen sich die Briten noch einiges einfallen, um ja nicht berechenbar zu sein. Denn gleich im Anschluss gibt es in 'Rituals' Schreiattacken, Black-Metal-Keifen und heftiges Rummetallern mit Blastbeats. Verschiedene Elemente in einem Song, die eigentlich nur schwerlich zusammenpassen wie Grindcore und Alternative Rock mit weiblichem Gesang oder Blastbeats und Keyboardteppiche bilden das Gerüst für "Time Will Die And Love Will Bury It", was das Album interessant macht, aber auch vom Easy Listening entfernt. Denn Mathcore und Jazz haben auch ihre Auftritte.
Ganz ehrlich: Ich bin zwischendurch schon mal überfordert von ROLO TOMASSI. Es dauerte einige Durchgänge, bis sich mir Lieder wie 'Alma Mater' erschlossen, und nach einiger Zeit blieben für mich 'Aftermath' und 'Risen' als beste Lieder übrig, die am wenigsten experimentellen aller Stücke, auch wenn Letzteres ein Geräusch-Ende hat. Einige der Breaks können mich auch heute noch überraschen, und die wenigsten davon fühlen sich natürlich an oder naheliegend, sondern eher gezwungen. Gerade die langen Stücke wie 'The Hollow Hour', 'Contretemps' oder 'A Flood Of Light' sind Entdeckungsreisen, zu denen mir immer ein ANTHRAX-Zitat einfällt: "This is a journey into sound!". Ja, stimmt.
In dieser Hinsicht erinnert mich ROLO TOMASSI an THE DILLINGER ESCAPE PLAN, bei denen konnte ich auch nie ganz verstehen, was die Burschen mir mitzuteilen versuchten. Nur leider hat mich die Faszination nicht gepackt, die man benötigt, um die Scheiben genießen zu können. So ist es auch bei "Time Will Die And Love Will Bury It". Handwerklich ist das alles stark. Es macht nur einfach keinen Spaß. Aber das sollte man nicht der Band anlasten, sondern mir. Ich habe es probiert, aber mittlerweile höre ich nur noch den tollen Song 'Aftermath' und mache danach wieder aus. Daher sollte jeder einfach mal selbst reinhören. Es ist etwas ganz Spezielles, und vielleicht entdeckst ja gerade du hier einen neuen musikalischen Horizont. Es würde mich nicht wundern.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger