RUDRA - Enemy Of Duality
Mehr über Rudra
- Genre:
- Extrem Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Transcending Obscurity Asia
- Release:
- 17.12.2016
- Abating The Firebrand
- Slay The Demons Of Duality
- Perception Apparent
- Acosmic Self
- Root Of Misapprehension
- Seer Of All
- Hermit In Nididhyasana
- Ancient Fourth
Die schwarze Perle aus Fernost? Nun ja, nicht so ganz!
Für ihren eigenwilligen Mix aus traditionellen Elementen aus der eigenen Musikkultur und extremen Sounds zwischen Death und Black Metal hat RUDRA in der Vergangenheit immer wieder großen Zuspruch und reichlich Lob erhalten. Die Truppe aus Singapur gehört zumindest im experimentellen Teil des asiatischen Undergrounds längst zu den Branchenführern und hat fast schon ein Abo auf erstklassige Kritiken.
Gerade deswegen überrascht es, dass sich die Band zu sehr in den konventionellen Kontext eher standardisierter Todesblei-Strukturen zurückbewegt und die Experimentierfreude auf "Enemy Of Duality" bis auf weiteres auf Eis legt. Die neuen Songs sind beileibe nicht schlecht, jedoch fehlt es dem gesamten Material an mitreißenden Nuancen, wie man sie zuvor immer wieder erleben durfte. "Enemy Of Duality" ist erstaunlich kompatibel mit dem Rest der klassischen Extremkunst - und ob man will oder nicht: Eine gewisse Enttäuschung ist alleine deswegen schon vorprogrammiert.
Wenigstens gibt sich die Band nicht völlig geschlagen und präsentiert zumindest in der zweiten Hälfte des neuen Albums wieder Inhalte der nativen indischen Folklore. Allerdings wird auch dieser Aspekt nur gestückelt eingebracht, so dass die gewohnte Vermischung zumeist ausbleibt bzw. doch arg ruckelig vonstattengeht. Das ändert nichts daran, dass 'Slay The Demons Of Duality' und 'Roots Of Misapprehension' gute Death-Metal-Tracks sind. Aber auch hier muss man letztendlich feststellen, dass RUDRA nicht auf dem Niveau unterwegs ist, das noch auf den "Brahmavidya"-Alben vorherrschte. Und das ist eben auch der eigene Maßstab, an dem sich die Asiaten messen lassen müssen.
In der Summe ist "Enemy Of Duality" ganz klar ein anständiges Album. Angesichts der Erfahrungswerte, die man in Sachen RUDRA sammeln konnte, ist die neue Scheibe allerdings nicht die absolute musikalische Weisheit!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes