RULAMAN - To Serve The Dune
Mehr über Rulaman
- Genre:
- Stoner Rock / Post Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Tonzonen Records / Soulfood Music
- Release:
- 27.01.2023
- Bitkin (Wake)
- ThirtyNine
- Foothills
- Creatures
- Nomad Queen
- Meadow
- Mountain
- Mantra
Wer der Düne dient, hat es nicht eilig.
Das deutsche Trio RULAMAN ist aktuell mit seinem Debütalbum "To Serve The Dune" am Start, nachdem ein paar EPs, teilweise noch unter dem früheren Namen THE HACE, erschienen sind. Für die nebenstehende Trackliste kann ich nicht garantieren. Auf der CD-Hülle stehen nur die Nummern, nicht die Titel der einzelnen Stücke; auf der CD selbst stehen die Titel ohne Nummern in zwei Kolonnen, so dass man raten kann, ob sie zeilen- oder spaltenweise zu lesen sind. Oder man versucht, auf die Texte derjenigen Nummern zu achten, die nicht instrumental sind.
Doch was wird musikalisch geboten? Überwiegend eine ruhige, introvertierte Musik mit angezerrten Instrumenten und Stimmen, die auf dafür empfängliche Hörer leicht hypnotisch wirken kann. Die Atmosphäre ist meist unterkühlt und etwas emotionsarm, aber es gibt hin und wieder auch etwas zupackendere Stoner-Sounds, worauf vermutlich auch der Albumtitel hinweist.
Doch zunächst wird man durch den für diese Scheibe recht harten und extrovertierten Eröffner 'Bitkin (Wake)' auf eine falsche Fährte geführt. Aber danach wird der Hörer durch 'ThirtyNine', spätestens jedoch durch das Instrumental 'Foothills' in die neblige Atmosphäre mit seinem gemächlichen Tempo gezogen. Sehr schnell wird die zentrale Rolle der Bassgitarre deutlich, sie bildet in dem luftigen Sound aus schwebenden Keyboards, lakonischer Gitarre und zurückgenommenem Schlagzeug das Gerüst. Bemerkenswert ist irgendwo in der Mitte 'Nomad Queen', das zwischen beinahe a cappella gesungenen Zeilen und ziemlich kernigen und rhythmischen Rockpassagen abwechselt. Der Rausschmeißer 'Mantra' überrascht als eine relativ gewöhnliche Nummer, die gängiger Rock- und Popmusik nahekommt. Was zuerst vielleicht irritiert, erweist sich als kluger Schluss. Mit diesem letzten Stück werden die Hörer aus dem erlebten musikalischen Trip wieder in die Wirklichkeit entlassen.
Wer auf jeden Fall heavy Riffs und kreischende Gitarrensoli braucht, sollte um dieses Album einen Bogen machen. Wer sich gelegentlich auch mit ruhiger, tendenziell psychedelischer Musik anfreunden kann, auf den wartet mit "To Serve The Dune" ein interessantes Hörerlebnis. Und auch Prog-Rock-Fans ohne Scheuklappen können hier ein Ohr riskieren.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser