SAXON - Lionheart
Mehr über Saxon
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- SPV
- Release:
- 20.09.2004
- Witchfinder General
- Man And Machine
- The Return
- Lionheart
- Beyond The Grave
- Justice
- To Live By The Sword
- Jack Tars
- English Man O' War
- Searching For Atlantis
- Flying On The Edge
Es wurde langsam mal Zeit, dass SAXON mit einem neuen Album an den Start gehen, denn seit ihrem letzten Release "Killing Ground" sind die Briten eigentlich permanent auf Tour gewesen, und auch, wenn ich bisher eigentlich jede SAXON-Show in vollen Zügen genossen habe (besonders beim Bang Your Head 2002), so fand ich, sollte sich langsam mal was tun. Denn immer wieder die selben Songs, wenn auch grandios dargeboten, live zu hören, kann auf die Dauer auch langweilig werden.
Aber gut, hier ist es nun endlich, das neue SAXON-Album mit dem Titel "Lionheart" und, welch Überraschung, SAXON klingen auch auf ihrem aktuellen Machwerk kein bisschen anders als auf ihren Comeback-Platten "Unleash The Beast", "Metalhead" und eben "Killing Ground". Biff Byford sagt über die neue Platte, dass sie die powervollste der gesamten Karriere sei, doch eigentlich hatten auch die letzten Scheiben den nötigen Wumms, weshalb ich diese Aussage nur bedingt bestätigen kann.
Meiner Meinung nach rangiert "Lionheart" aber auch nicht auf dem ersten Platz der zuletzt erschienenen SAXON-Alben, sondern lediglich auf Rang drei hinter "Unleash The Beast" und "Killing Ground", und dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen dauert es eine Weile, bis man sich mit dem Großteil des neuen Materials angefreundet hat, da ab und an die Hooklines nicht direkt zünden wollen. Und zum anderen fehlt es der Platte ganz klar an einem Übersong, der so richtig heraussticht. Davon hatten die Briten auf ihren letzten Scheiben jedenfalls immer mindestens einen.
Nun, gehen wir mal weg von den Vergleichen und konzentrieren uns auf das hier Gebotene, und da lassen SAXON auch nach weit über 20 Jahren Bandgeschichte nichts anbrennen. Direkt beim schwungvollen Opener `Witchfinder General´ zeigt man wieder gewohnte Qualitäten, geht dabei erstaunlich heavy zu Werke und läuft sofort zur Hochform auf. Und im selben Tempo geht's anschließend mit `Man And Machine´ auch weiter, wobei hier der Chorus auch zünden kann. `Lionheart´ ist für mich schließlich schon der frühe Höhepunkt dieser CD und erinnert durch seinen epischen Aufbau partiell an einige Songs der vorangegangenen Scheibe. `Justice´ ist ebenfalls ein sehr starker Song, bei dem Biff sich mit seinem melodischen Gesang in Szene setzen kann.
`To Live By The Sword´ geht gut nach vorne ab, ist aber schließlich zusammen mit `Beyond The Grave´ der typische schwächere Song, von dem es ja eigentlich auf fast jedem Album des Quintetts einen gibt. Das knackige `Jack Tars´ geht fast schon Richtung Hardrock und lebt von den genial bratenden Gitarren. Ähnlich heavy präsentiert sich `Flying On The Edge´, welches nach dem schleppenden und auch leicht epischen `Searching For Atlantis´ ein weiteres gelungenes SAXON-Album beschließt.
Ich breche dieses Mal bewusst nicht in Euphorie aus, weil ich von dieser Band halt jedes Mal sehr viel erwarte, kann aber wieder Entwarnung geben, denn auch "Lionheart" reiht sich problemlos in die Riege der besten Scheiben dieser Band ein, auch wenn ich persönlich (ich wiederhole mich) dem direkten Vorgänger den Vortritt geben würde. Dass man "Lionheart" aber als Fan der puren Heavy-Metal-Lehre besitzen sollte, dürfte jedem klar sein, denn der Name SAXON ist in den letzten Jahren zu einem Markenzeichen und einem Garant für gute Musik geworden, an dem man als Genre-Anhänger, ob man will oder nicht, nicht mehr vorbeikommt.
Anspieltipps: Man And Machine, Justice, Searching For Atlantis
- Redakteur:
- Björn Backes