SCARAB - Serpents Of The Nile
Mehr über Scarab
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Vicisolum Productions
- Release:
- 06.03.2015
- Calling Forth The Ancient Spirit Of Kemet
- Visions Of A Blood River
- The Spells Of Coming Forth By Day
- Serpents Of The Nile
- Pyramid Of Illusions
- Funeral Pharaoh
- The Afterlife Illusions
- Days Of A Burial Mask
Atmosphärisch dichter Death Metal<br />
Death Metal und ägyptische Themen sind seit langem eine erfolgreiche Kombination und es fällt schwer, in diesem Zusammenhang nicht NILE zu erwähnen. Doch mit SCARAB und "Serpents Of The Nile" erhält die Schublade einen mehr als respektablen Neuzugang.
Deutlich aufgeräumter und weniger überfrachtet als bei NILE geht es hier zur Sache, dadurch aber auch wesentlich eingängiger und packender. Die Gitarren sägen sich durch viele knackige und interessante Riffs, die Leads sind melodisch und im orientalischen Harmoniespektrum verankert und gelegentliche atmosphärische Keyboardteppiche und Gesänge ergänzen den Sound, ohne aufdringlich zu werden. Der Gesang ist durchweg brutal, aber gut artikuliert, was auch nicht immer eine Selbstverständlichkeit in dem Genre ist. Zudem versteht es SCARAB, die Spannungsbögen über respektable Längen aufrecht zu erhalten, wie bereits der erste richtige Song 'Visions Of A Blood River' in seinen gut neun Minuten beweist. Die Blasts werden hier präzise und effektiv eingesetzt, das gehobene Midtempo und die zermalmende Doublebass sind aber das Mittel der Wahl in weiten Teilen der insgesamt sieben Lieder, deren kürzestes, der knackige Titelsong immerhin noch auf knappe fünf Minuten kommt.
Die Stärken von SCARAB liegen klar in den Leadgitarren und dem rhythmisch anspruchsvollen, präzisen Drumming, sowie in der gut eingefangenen Atmosphäre eines brutalen, düsteren alten Ägyptens, vielleicht auch eingefärbt durch die Zustände im heutigen, nicht weniger brutalen Ägypten. Denn was SCARAB im Vergleich zu vielen anderen Death-Metal-Kapellen zu den wahren Verfechtern des ägyptischen Death Metal macht, ist ihre Herkunft, die Band stammt nämlich aus Kairo.
Dort unter den gegebenen politischen Umständen ein solches Album einzuprügeln, das locker internationale Standards hält und es mit der Speerspitze des technischen Death Metals aufnehmen kann, nötigt mir großen Respekt ab, sollte aber nicht davon ablenken, dass "Serpents Of The Nile" unabhängig von der Bandherkunft einfach ein verdammt starkes, atmosphärisch dichtes und spannend arrangiertes Stück Death Metal ist, das man nicht wegen des Exotenbonusses sondern allein wegen seiner Qualität auf jeden Fall einmal anhören sollte. Zur ersten Kontaktaufnahme empfehle ich dabei 'Visions Of A Blood River' und 'Serpents Of The Nile', den längsten und den kürzesten Song, die insgesamt das gesamte musikalische Spektrum SCARABs perfekt abbilden.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst