SCARLET ANGER - Freak Show
Mehr über Scarlet Anger
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- H�nsel & Gretel
- Release:
- 18.03.2016
- Awakening Of The Elder God
- Attack Of The Insidious Invader
- The Haunted Place - House Of Lost Souls
- Welcome To The Freak Show
- The Abominable Master Gruesome
- Through The Eyes Of The Sufferer
- The Thing Without A Name
- On The Road To Salvation
- An Unbelievable Story Of A Stupid Boy
- Deadly Red Riding Hood
Runde Sachen mit Ecken und Kanten.
Kalt wie eine Hundeschnauze und trotzdem mit der Energie, mit der auch Genre-Kollegen wie GODSLAVE, SOBER TRUTH und ERADICATOR an der Front stürmen, beehren uns die Luxemburger von SCARLET ANGER nun mit ihrem Zweitwerk. "Freak Show" heißt das gute Stück, auf das Thrash-Metal-Maniacs stolze vier Jahre warten mussten. Doch die Wartezeit seit dem guten Debüt "Dark Reign" hat sich gelohnt, denn "Freak Show" macht musikalisch wie konzeptionell einen runden Eindruck. Die thematische Ausrichtung erklärt sich in Anbetracht des Titels und des gelungenen Artwork von selbst, doch drückt man erst einmal auf "Play" und lässt die ersten 'Awakening Of The Elder God'-Sekunden verstreichen, zieht euch die SCARLET ANGER'sche "Freak Show" auch in ihren Bann.
Mal schleppend melodiös mit herrlichem Groove ('Awakening Of The Elder God', 'Welcome To The Freakshow', 'An Unbelievable Story Of A Stupid Boy'), mal aggressiv und wuchtig nach vorne preschend, ohne dabei das Up-Tempo außer Acht zu lassen ('Through The Eyes Of The Sufferer', 'The Thing Without A Name', 'Deadly Red Riding Hood'), "Freak Show" ist trotz oder gerade wegen der wunderbaren Ecken und Kanten ein Album für Entdecker. Denn selbst nach dem dritten, vierten Durchgang kommen immer noch richtig gute Passagen zum Vorschein, die sich zu Beginn noch verschlossen haben. Entsprechend ist "Freak Show" kein Album, das gleich bei seiner Jungfernfahrt zündet, sondern nach gewisser Dauer seinen Reiz und Stärken entfaltet. Diese liegen jedoch nicht nur in dem Abwechslungsreichtum der Jungs, sondern sowohl in der Instrumentalmannschaft, die den roten Faden trotz aller Variabilität nie außer Acht lässt, als auch in Joe Block, seines Zeichens Schreihals von SCARLET ANGER, der weiß, wie er sein kräftiges Gesangsorgan einzusetzen hat.
"Freak Show" macht also musikalisch Lust und Laune und hat überdies – und das wird leider viel zu oft in Rezensionen vernachlässigt – ein tolles, durchblätterwürdiges Booklet, das zu jedem Song eine passende Illustration bereithält, anstatt lieblos lediglich die Songtexte wiederzugeben. Auch hierfür hebe ich beide Thrash-Daumen nach oben und beglückwünsche die Luxemburger Dreschmetallfraktion zu einem überaus gelungenen und spannenden Zweitwerk. Gut gemacht!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp