SCARRED BY BEAUTY - Sutra
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2011
Mehr über Scarred By Beauty
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Might Music / Target Distribution
- Release:
- 13.06.2011
- Indika
- Circle The Reservoir
- We Swim
- Oh Brother, I Believe
- Embers
- About Words
- Top Of The Morning
- A Million Metaphors
- Woman
- Mountain
Farbenfroh und atmosphärisch, bedrückend und schwer - und doch euphorisch!
SCARRED BY BEAUTY sind womöglich das Interessanteste, was die dänische Metal-Szene in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Die Band um den einstigen HATESPHERE-Recken Jonathan Albrechtsen mischt sich durch eine Kombination aus Metalcore-Gitarren, sphärisch aufgebauten Lead-Flächen, fast schon romantisch-verklärten Melodien und rauen Vocals und führt dabei ständig den Kampf gegen die Konventionen des modernen Todesblei-Genres. "Sutra" entpuppt sich hierbei schnell als Reise zwischen der extremen und der verträumten Front, dient als Bindeglied zwischen ziemlich heavy und bedingungslos kunstfertig und ist über die leider etwas knappe Distanz zu großen Teilen ein Hochgenuss. Nur einen Haken hat das erste Album des dänischen Quintetts: Gerade in den letzten Takten scheint der Fünfer nicht mehr bereit, etwas mehr als die standesgemäße Variation einzubringen. Der individuelle Charakter einzelner Songs geht im Zuge dessen verloren. Und diesen Abzug in der B-Note hätte man locker verhindern können!
Zunächst ist "Sutra" jedoch ein echtes Manifest aus Melodik und Aggression, und dies dazu auch noch mit sehr warmen Klangfarben aufbereitet. Nummern wie 'Indika' sind einerseits progressiv arrangiert, andererseits aber auch fokussiert strukturiert und bieten dem Hörer das kontrollierte, organische Chaos. Diesen Charakter legen die Songs im weiteren Verlauf zugunsten einer noch harmonischeren Herangehensweise kontinuierlich weiter ab - bis SCARRED BY BEAUTY in Kompositionen wie 'About Words' und 'A Million Metaphors' schließlich auf einer Woge der Begeisterung schwimmen, die auch im finalen 'Mountain' noch nichts von ihrer Wirkung eingebüßt hat. Allerdings wird man hier schon mit der sich langsam einschleichenden Gleichförmigkeit des melodischen Aufbaus der Songs konfrontiert. Die Tracks bleiben vielschichtig, die Homogenität ist schnell gesichert, aber hin und wieder könnten ein paaar Spitzen eingebaut werden, die hier noch mehr Eigenständigkeit für die einzelnen Stücke gewährleisten könnten.
Im Endeffekt ist dieser dezente Mangel aber absolut kein Beinbruch für dieses sehr ambitionierte Album. "Sutra" ist eine sehr moderne, fortschrittliche Interpretation des melodischen Death Metals, bleibt dem Genre aber treu und verdient sich für diese hervorragende Verquickung auch alle Lorbeeren, die diesem Release bereits vorausgeeilt sind.
Anspieltipps: Mountain, Circle The Reservoir, Embers
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes