SCIENCE OF LOGIC - Sign Of The Ram
Mehr über Science Of Logic
- Genre:
- Modern Metal / Groove Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigen
- Release:
- 15.02.2021
- The Darkness We Need
- Distinction
- Archives Of Retrogression
- From Inside
- Monostable
- Wrath
- Integer
- A Wolf To Man
- Xenolith
- This Is Solitaire
- Letter To The Devil
Gute Arbeit, aber zu wenige Höhepunkte.
Erfreulich, wenn es einer Underground-Kapelle gelingt, auf ein erstes Lebenszeichen in Form einer Kurzspielplatte tatsächlich eines Tages ein vollwertiges und damit repräsentatives Werk folgen zu lassen. SCIENCE OF LOGIC, ein Trio aus Schwerin, machte Anfang 2018 mit den ersten vier, auf "Catharsis" gebannten Tracks von sich hören. Zeitgemäßer, anspruchsvoller Metal, angesiedelt zwischen GODSMACK, PANTERA und DISTURBED - mit einer charismatischen Gesangsdarbietung, einer subtil-bedrohlichen Grundstimmung und einigen guten Songideen im Gepäck machten unsere Landsleute direkt Lust auf mehr.
Mit "Sign Of The Ram" folgt heuer also die erste Langspielplatte von SCIENCE OF LOGIC; darauf enthalten die vier "Catharsis"-Songs plus sieben neue Nummern. Die Ausrichtung der Band kristallisiert sich nun klarer heraus: anspruchsvolles Songwriting fern abgedroschener Strukturen, knackig-kompakte Kompositionen, die klare Verortung im Groove Metal und, stets im Vordergrund, die markante Stimme Maro Schmidts. Obwohl man unter der 40-Minuten-Marke ins Ziel kommt, ist "Sign Of The Ram" kein Album für den beiläufigen Hörgenuss: Anstelle eingängiger Ohrwurmrefrains und Hooklines bietet SCIENCE OF LOGIC viel kompositorische Abwechslung und die eine oder andere unerwartete Wendungen. Es schlummert also reichlich Potential bei unseren Landsleuten, und wie schon seinerzeit erwähnt, bringt "Belly" Schmidts Stimme einen Wiedererkennungswert mit sich, der Hoffnung auf einen höheren Bekanntheitsgrad machen dürfte.
Allerdings fehlen mir auf dem Langspieldebüt des Trios die echten Höhepunkte. Mit 'Archives Of Retrogression' und 'Xenolith' stammen die zwei stärksten Songs von der Vorgänger-EP, und erst im letzten Drittel folgen mit 'A Wolf To Man' und 'This Is Solitaire' entsprechende Gegenstücke. Überhaupt findet sich viel ordentliches, aber häufig nicht sehr aufregendes Material auf dem Elf-Tracker: Der Opener 'The Darkness We Need' beispielsweise leitet zwar mit einem schönen eröffnenden Lead ein, nach dem Übergang in ein stampfendes Midtempo-Riff folgt beim verschleppten Refrain jedoch nicht die Zuspitzung, die hier den Sack zugemacht hätte. 'Distinction' im Anschluss ist eher ein Fülltrack, der sich an einem groovigen Grundriff abarbeitet; 'From Inside' dann mit klassischerer Struktur und ebenfalls einem Chorus, der irgendwie mehr Kick vertragen hätte.
Dass es auch anders geht, zeigen die bei "Catharsis" angesprochenen starken 'Archives Of Retrogression' (toller Spannungsaufbau!) und 'Xenolith' (mächtiger Mosher!), sowie 'A Wolf To Man' und 'This Is Solitaire': 'A Wolf To Man' mit schönen Wechseln zwischen nachdenklichen und bissigen Stahlsaitereinlagen, dezenten Göteborg-Anleihen sowie Melodien, die noch nicht überall gehört wurden; 'This Is Solitaire' als rockiges Groove-Monster mit saftigen Heavy-Metal-Soli und Kurzweilfaktor.
Bei SCIENCE OF LOGIC wurde also saubere Arbeit geleistet, doch irgendwie fehlt dem Banderstling oft der letzte Kick, der klare Höhepunkt, auf den die "Catharsis"-EP hoffen machte. Die coolen Gitarrensoli hätten übrigens auch gerne noch öfter aufblitzen dürfen. Aber sei's drum: Die Norddeutschen haben auf "Sign Of The Ram" nichts falsch gemacht – es finden sich nur zu wenige Highlights unter den elf Songs.
Anspieltipps: Archives Of Retrogression, Xenolith, This Is Solitaire
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Timon Krause