SEETHER - 2002-2013
Mehr über Seether
- Genre:
- Alternative Rock
- Label:
- Cooking Vinyl / Indigo
- Release:
- 01.11.2013
- Fine Again
- Driven Under
- Gasoline
- Broken
- Remedy
- Truth
- The Gift
- Fake It
- rise Above This
- Breakdown
- Careless Whisper
- Country Song
- Tonight
- No Resolution
- Here And Now
- Seether
- Safe To Say I've Had Enough
- Weak
- Out Of My Way
- Hang On
- Blister
- Innocence
- Let me Go
- No Shelter
- Burn The Bridges (Demo)
- Butterfly With Teeth (Demo)
- Melodious (Demo)
Zwölf Jahre Mainstream!
SEETHER - der Name ist bekannt, die Band ebenfalls, ihr Material aber zumindest hierzulande kein Platin-Garant. Seit nunmehr zwölf Jahren bewirbt sich das Trio um Mastermind Shaun Morgan in steter Regelmäßigkeit um die Top-Positionen der US Charts, hat unzählige Singles in den vordersten Positionen platzieren können und mehrere Millionen Tonträger verkauft - Zahlen, die sicherlich für sich sprechen. Insofern ist es natürlich legitim, nach mehr als einer Dekade auch eine kleine Werkschau zusammenzustellen, die in diesem Fall jedoch üppiger ausgefallen ist als das übliche Best-Of-Programm. Auf zwei Silberlingen verteilt hagelt es auf "2002-2013" alle Singles und Hits, dazu aber auch Demos, B-Seiten und allerhand Rares, das bislang nicht den Weg auf die regulären Studioalben der Multiseller geschafft hat.
Doch genau diese Gesamtübersicht macht auch eines klar: SEETHER ist ein absolutes Mainstream-Produkt, das mittlerweile sicherlich irgendwo mit Berechnung arbeitet und vielleicht auch am Fließband produziert. Doch will man es den erfolgsverwöhnten Musikern krumm nehmen, dass sie aus ihren Kompositionen möglichst viel Kapital schlagen? Schließlich tun sie es lediglich vergleichbaren Acts wie NICKELBACK und 3 DOORS DOWN gleich, haben am Ende vielleicht sogar noch das wertigere Material als die kanadischen Konkurrenten.
Dennoch muss man sich fragen, warum der Reiz an den SEETHER-Songs nie verloren gegangen ist. Das Material, das die Band auf "2002-2013" geschoben hat, wirkt in der Zusammenfassung doch arg gleichförmig, geradezu schematisch und viel zu sehr auf das Charisma von Frontmann und Gitarrist Morgan ausgerichtet. Ähnlich wie Kollege Kroeger hat der Sänger eine ziemlich einmalige Aura, die das Material der gesamten Diskografie über weite Strecken steuert und vielleicht auch oft genug darüber hinwegsehen lässt, dass die Songs einem klaren Muster folgen. Kurze Ausbrüche wie das eigenwillige GEORGE MICHAEL-Cover 'Careless Whisper' oder das härtere 'Truth' mögen hiervon ausgeschlossen sein, doch unterm Strich kann man dieser Compilation ganz klar entnehmen, dass SEETHER nicht von seiner Linie abweicht und in diesem recht engmaschigen Rahmen eigentlich schon alles abgeschöpft hat, was konstruktiv nutzbar ist.
Andererseits ist es aber auch so, dass viele Songs definitiv für sich betrachtet überzeugen und man nachvollziehen kann, dass die simplen Hooklines beim Radio- und Mainstream-Publikum ziehen. Insofern ist auch der Erfolg bzw. das große Following nicht weiter verwunderlich. Am Ende muss man zwar konstatieren, dass die Mischung aus Leidenschaft und produktiver Berechnung sich gerade bei "2002-2013" die Waage hält. Aber das wird sicherlich keinen Liebhaber dieses Trios davon abhalten, diese Best Of alleine auch schon wieder wegen der B-Seiten abzugreifen. denn schlecht ist der Stoff nicht, nur auf Dauer eben ein bisschen einfarbig komponiert.
- Redakteur:
- Björn Backes