SEPTER - The God Key
Mehr über Septer
- Genre:
- US Metal
- The Hillside Strangler
- Attack Of The Ibex
- 40 Days
- The Darkest Hallway
- Post Mortem
- United At The Front
- Enlighten Me
- Six Six
- The Devil's Prey
- Whatever Man
Warum machen Bands ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit, wenn gar keine Leichen im Keller begraben sind? Wahrscheinlich wollen sie uns geplagte Rezensenten ärgern. Anders kann ich es mir kaum erklären, denn weder der "Trangressor" betitelte Erstling war von schlechten Eltern, noch muss man Querverweise zu SLAUTER XSTROYER – deren Bassmonster Brent Sullivan auf jenem Werk einen Großteil der tiefen Töne eingespielt hat – oder IMPERIAL RAGE verleugnen.
Wer "Transgressor" kennt, weiß natürlich, welche musikalischen Qualitäten er zu erwarten hat. Neu gestellt hingegen muss die Frage nach der Qualität des Sängers. Kevin Truell, verantwortlich für vokalakrobatische Verrenkungen auf dem Erstling wurde nämlich von Dane McArtney ersetzt und ein Sängerwechsel hat schon anderen Bands das Genick gebrochen. Die Liste mit Beispielen ist endlos, also lasse ich das hier jetzt.
Bereits nach kurzer Spielzeit – man sollte schon das mystisch-orchestrale Intro hinter sich gebracht haben – kann sich jeder Freund von treibend-melodischem US Metal entspannt zurücklehnen, denn der aktuelle Fronter entpuppt sich schnell als absolute Top-Besetzung. Akzentuiert, mit viel Gefühl und gleichzeitig röhrend, ackert sich Dane durch die teils recht brachialen Kompositionen und macht dabei einen schlanken Hals.
Die musikalische Untermalung geht mal als Druckbetankung für Power-Metal-Freaks ('Attack Of The Ibex' oder 'Post Mortem'), mal als Rübenverdreher für Gradlinige ('40 Days') durch. Man kann jetzt alte Helden wie METAL CHURCH, CRIMSON GLORY oder auch POWERMAD als Vergleiche heranziehen. Damit würde man SEPTER allerdings Unrecht tun. In die Retro-Ecke – um es mal lapidar so zu nennen – gehört das Quintett nämlich überhaupt nicht. Viel zu fett ist nämlich der Sound von "The God Key". Amtliche Doublebass-Wälle unterlegen mächtige Gitarren-Wände, denen ein mehr als solides Tiefton-Sortiment als Basis dient.
Ausfälle gibt es auf dem Album keine zu vermelden, lediglich 'United At The Front' mag nach etlichen Umdrehungen Abnutzungserscheinungen aufweisen, was bei der Klasse des verbleibenden Materials allerdings nicht weiter ins Gewicht fällt.
Wer sich nun nicht an der christlichen Ausrichtung der Band stört, die unaufdringlich durch die Texte schimmert und auf exzellenten Power Metal der alten Schule abfährt, kann hier bedenkenlos zuschlagen.
Anspieltipps: Whatever Man; Post Mortem; Attack Of The Ibex; The Devil's Prey
- Redakteur:
- Holger Andrae