SEPTICFLESH - Esoptron
Mehr über Septicflesh
- Genre:
- Dark Metal
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 07.06.2013
- Breaking The Inner Seal
- Esoptron
- Burning Phoenix
- Astral Sea
- Rain
- Ice Castle
- Celebration
- Succubus Priestess
- So Clean So Empty
- The Eyes Of Set
- Narcissm
- Woman Of The Rings (Bonus)
- Crescent Moon (Bonus, live)
- Brotherhood Of Fallen Knights (Bonus, live)
Die Heroen des Dark Metal in den Kinderschuhen
Die Griechen von SEPTICFLESH re-releasen mit "Esoptron" ihren Zweitling von '95 und legen damit ein beeindruckendes Zeugnis der Entwicklung der Band im Allgemeinen und von Hauptkomponist und Mastermind Christos Antoniou im Besonderen, ab. SEPTICFLESH 2013, wir erinnern uns: Nach über zehn Jahren und sieben Alben löste sich die Band 2003 auf. Heute, sechs Jahre nach der geglückten Reunion, einer Bandnamen-Rechtschreib-Reform und zwei fabelhaften Alben, befindet man sich auf dem Zenit seines Schaffens und mit an der Spitze dessen, was gerne als (Symphonic) Dark, Gothic oder Extreme Metal tituliert wird. In diesem Fall heißt das: Melodisch-melancholischer Death oder Black Metal, angereichert um klaren Gesang, sehr hochwertige Orchester-Arrangements, große Musikalität. Hinzu kommt eine beeindruckende künstlerische Komponente auf visueller Ebene.
Das ist SEPTICFLESH, wie wir sie kennen und lieben. Aber diese Band hat einen langen Weg hinter sich, auch wenn einiges vorgezeichnet gewesen sein mag. "Esoptron" ist nun wie gesagt das Zweitwerk und auch der zweite Re-Release der ersten Alben. Das Album ist im Wesentlichen ein stets melodisches Doom Death, man könnte auch sagen Gothic Metal, Album. Die Tempi sind demzufolge eher gemäßigt, oft Mid-Tempo und langsamer. Den starken Varianten-Reichtum der letzten Alben findet man hier weniger, auch ist das Schlagzeugspiel wesentlich weniger technisch und bricht – bis auf wenige Ausnahmen - noch nicht in rasende Blasts aus oder webt flächige Doublebass-Teppiche. Hier und da lässt sich schon ein Stück weit die Entwicklung der Band voraussehen, sei es das barock angehauchte Cembalo-Zwischenspiel 'Celebration' oder die Orchestralen Anleihen von 'So Clean So Empty'. 'Narcissm', das längste Stück des Albums, wird sogar über weite Strecken nur semi-akustisch bestritten, wobei hier die Bläser und andere Kollegen noch von Synthesizern übernommen wurden.
Sicherlich ist Herr A. kompositorisch und von den Fähigkeiten zu arrangieren her in der Zwischenzeit sehr gewachsen, mithin hat das Album einige kompositorische Längen und nicht so ganz zündende Ideen. Der größere Streitpunkt dürfte aber der Sound und das Equipment darstellen. Zwar wurde das Album remastered, der Sound lässt jedoch immer noch für heutige Standards (der Band) zu wünschen übrig. Für Alt-Fans und Nostalgiker ist dieser sicherlich unverzichtbar, aber diese haben "Esoptron" sowieso im Regal stehen. Wieso also nicht die Stücke neu-arrangieren und aufnehmen und statt Keyboards ein echtes Orchester verwenden, wie sie es heute tun? - oder zumindest zeitgemäße Soundsamples. Dies wäre zum einen eine interessantere künstlerische Herausforderung gewesen, zum anderen würde es dem Album fast 20 Jahre nach der Erstveröffentlichung neuen Glanz verleihen. Die drei Bonustracks sind für unkomplette Sammler interessant, da sie mit dem träumerischen 'Woman Of The Rings' einen bisher nur auf einer Compilation von ´96 veröffentlichten Song beinhalten. Die beiden angefügten Live-Tracks haben auch ihren Wert, da bis jetzt nicht besonders viel von der Band an Live-Material veröffentlicht wurde und sie von einer etwas roheren Seite zeigt.
Insgesamt sehe ich diesen Re-Release als etwas durchwachsen, da das ursprüngliche Album hinter anderen Veröffentlichungen zurückbleibt und andererseits auch wesentlich wertiger hätte wiederveröffentlicht werden können. Für Fans. Solche, die es werden wollen, sollten vorher Probehören. Und sich gegebenenfalls von dem gruftigen Charme, den "Esoptron" zu bieten hat, gefangen nehmen lassen.
- Redakteur:
- Christian Schwarzer