SERPENT RIDER - The Ichor Of Chimaera
Mehr über Serpent Rider
- Genre:
- Heavy Metal / Doom Metal / Epic Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- No Remorse Records / High Roller
- Release:
- 28.03.2025
- Steel Is The Answer
- Radiant
- The Ichor Of Chimaera
- Matri Deorum
- The Hero's Spirit
- Tyrant's March
- In Spring
Haben wir es nicht schon immer gewusst? Die Antwort heißt: Stahl!
Ein wie immer tolles Artwork von Karmazid, ein kultiges Logo, ein Label des Vertrauens und dazu ein Albumtitel, bei dem die Fantasie in den Turbo schaltet – da sollte SERPENT RIDER aus Seattle doch etwas für mich sein! Zu meiner Schande muss ich nämlich gestehen, dass ich das Demo "Pour Forth Surquidous" aus dem Jahr 2019 und die Split-12" "Visions Of Esoteric Splendor" mit der kanadischen Formation EZRA BROOKS, die zwei Jahre später rauskam, nicht zur Kenntnis genommen habe. Ein Fehler, denn SERPENT RIDER liefert auf dem Debüt "The Ichor Of Chimaera" richtig gute Musik ab. Die Grundlage stellt zeitloser, tendenziell epischer Heavy Metal dar, der aber manchmal durch Doom-Anleihen gewürzt ist und den auch ein gewisser Hauch von okkultem Proto-Metal umweht.
Was Paul Gelbach und Brandon Corsair ihren Sechssaitigen entlocken, ist schon ganz feiner Stoff. Auch der helle und klar artikulierte Gesang von R. Villar weiß zu gefallen. Beim äußerst abwechslungsreichen 'Matri Deorum' gibt es zu Beginn sogar eine kurze Blast-Beat-Passage und zweistimmigen Gesang. Offenbar ist SERPENT RIDER auch von der griechischen Black-Metal-Szene beeinflusst. Fast schon Speed Metal bekommen wir in den Strophen von 'Tyrant's March' serviert, wobei die Gitarristen hier Kerry King und Jeff Hannemann hochleben lassen.
Der Drumsound wird vielleicht nicht alle Hörer überzeugen können, erinnert er doch ein wenig an "Ancient Dreams" von CANDLEMASS. Ich finde, das ist kein Nachteil, denn allzu wuchtig hätte das Schlagzeug auch nicht tönen dürfen. So können Gitarren und Gesang sich voll entfalten. Das kommt beispielsweise einem Song wie 'The Hero's Spirit' zugute, der seinen Titel völlig zu Recht trägt, denn die Leads und der gesangliche Vortrag sind in der Tat heroisch.
SERPENT RIDER kann mit einem einzigartigen Sound begeistern, der sowohl Epic Metal, Doom, 70er Hard Rock und auch Einflüsse aus dem extremen Spektrum in sich vereint. Dabei klingt "The Ichor Of Chimaera" nie überladen, sondern immer fokussiert und in sich stimmig. Vergleiche lassen sich nicht so leicht anstellen, aber Fans von MANILLA ROAD und LORD GOBLIN sollten hier auf ihre Kosten kommen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens