SHOOTING STAR - Circles
Mehr über Shooting Star
- Genre:
- Hardrock/AOR
- Label:
- Frontiers Records / Soulfood
- Release:
- 07.07.2006
- Runaway
- Without Love
- Trouble In Paradise
- George's Song
- Borrowed Time
- Everybody's Crazy
- Temptation
- I'm A Survivor
- We're Not Alone
- What Love Is
Die Geschichte von SHOOTING STAR ist gezeichnet von ständigen Aufs und Abs, und das schon seit nunmehr fast fünf(!) Dekaden. Bereits 1960 wagten die damals erst fünf Jahre alten Ron Verlin und Van McLain die ersten Gehversuche in ihrer Nachbarschaft und entwickelten so die erste Basis für das spätere Bandgefüge. Es sollte aber bis 1974 dauern, bis man nach dem puren Nachspielen fremder Kompositionen endlich selber mit dem Songwriting begann, um dann weitere sechs Jahre später endlich ein erstes Album auf den Markt zu bringen. Von dort an ging es für das Quintett auch stetig bergauf, und den vier daraufhin erschienen Alben folgten konsequenterweise dann auch Touren mit Giganten wie JEFFERSON STARSHIP, JOURNEY und HEART sowie als Support-Act für BRYAN ADAMS. 1986 schmiss man dann aber die Brocken für einige Zeit hin, reformierte sich zwischenzeitlich mal wieder kurz und beschloss infolge des allgemeinen Desinteresses an klassischer Rockmusik, fortan nur noch als Hobby-Band weiterzumachen.
Geschlagene 26 Jahre nach dem ersten Album hat man die Meinung aber anscheinend noch einmal geändert und die Band erneut auf Profi-Niveau gehievt. Dazu gehört in Form von "Circles" auch eine neue Studioplatte, auf der die Band eine recht gelungene Mischung aus klassischem Seventies-Rock und etwas glattem Standard-Softie-Rock, wie er eine Dekade später gerne gespielt wurde, zelebriert. Während die Tracks, die zur letztgenannten Kategorie gehören, heuer wohl eher dem AOR-Genre zugeordnet würden und dementsprechend auch nur für die zart Besaiteten unter den Fans wirklich für Begeisterung sorgen werden, kommen die Songs aus der rockigeren Schiene, allen voran die Nummern aus der zweiten Hälfte, richtig gut an. Besonders der Mix aus AC/DC-Rhythmen und DEEP PURPLE-Hammonds in 'Temptation' und die gefühlvolle Intonierung des epischen Classic-Rock-Abschlusssongs 'What Love Is' wissen zu begeistern und klingen trotz des recht hohen Alters des komponierenden Bandstammes alles andere als angestaubt. Dem entgegen sind Soft-Rock-Geschichten wie die getragene Halbballade 'Trouble In Paradise' oder das sehr weiche 'Borrowed Time' allerdings Geschmackssache und bleiben (für meinen Geschmack) glücklicherweise die beiden Ausnahmen im ansonsten recht ordentlichen Hardrock-Sound der amerikanischen Veteranen. Bei erstklassigem Material wie dem melodischen 'I’m A Survivor' sowie dem satten Einstiegspfund 'Runaway' kann man aber kleine Ausfälle locker verkraften, zumal man den Mannen nach all den Jahren auch mal gestatten sollte, härtetechnisch einen Gang herunterzuschalten. Und im Endeffekt sind es ja auch nur wenige Momente, in denen dies geschieht.
Auch nach ungefähr vierzig Jahren Bandgeschichte darf man daher immer noch mit SHOOTING STAR rechnen. Ihrem Namen werden sie zwar aufgrund der langen Historie nicht mehr gerecht werden können, doch ihren guten Ruf werden sie sicherlich auch über dieses neue Album hinaus behalten. Gestandene Rocker sollten "Circles" auf jeden Fall mal einem Hörtest unterziehen.
Anspieltipps: Temptation, Runaway, What Love Is
- Redakteur:
- Björn Backes
