SILENT WINTER - Empire Of Sins
Mehr über Silent Winter
- Genre:
- Melodic/Power Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Pride & Joy Music / Soulfood
- Release:
- 26.03.2021
- Gates Of Fire
- Wings Of Destiny
- Shout
- Mirror
- Hunter's Oath
- Where The River Flows
- Dragon's Dance
- Empire Of Sins
- Leave A Light On (Bonus)
So schön und so aggressiv.
Das SILENT WINTER-Debüt vor zwei Jahren überraschte mich ziemlich hinterrücks. Ich ahnte nichts, verliebte mich aber direkt in die Stimme von Sänger Mike Livas (ex-RHODIUM, TIMO TOLKKI-Live) und die ideen- und abwechslungsreichen Songs. Zwei Jahre später serviert der Fünfer aus der griechischen Hafenstadt Volos pünktlich einen Nachschlag. Die Besetzung ist nahezu unverändert, nur die Bassposition wurde mit Vaggelis Tsekouras neu besetzt.
Entsprechend gibt es für Fans des Erstwerks wenig Überraschendes. SILENT WINTER setzt weiterhin in keinster Weise auf leise Zärtlichkeit, sondern knallt den Hörenden wilden Melodic Metal mit allerlei Inbrunst vor den Latz. Dieses Album will laut gehört werden, den Bandnamen darf man also getrost ignorieren. Leise würde die Double-Bass-geführte und Riff-gesteuerte Dreiviertelstunde auch einfach keinen Spaß machen. Hier steht die in diesem Genre in der Stärke seltener zu findende Grundhärte der hohen Melodiösität erfolgreich entgegen, sodass es niemals auch nur den Hauch eines Zweifels darüber geben dürfte, ob das hier denn noch Metal sei. Selbst die Ballade 'Where The River Flows' kommt nicht ohne laute E-Gitarre aus.
Dafür sorgt auch der schon genannte Mike Livas, der mir erneut jeden Fussel aus der Ohrmuschel schreit. Ich finde es weiterhin bemerkenswert, wie selbstverständlich der gute Mann fehlerlos wunderschön klar in hohen und tiefen Lagen singt und mich kurz darauf plötzlich derart mitreißend ankreischt, dass ich direkt ein imaginäres Schwert zücke und gegen irgendein sündhaftes Reich ins Feld ziehe. Oder so.
Im Vergleich zu "The Circles Of Hell" ist das Songwriting ausgewogener. Statt eines überstrahlenden Knallers gibt es hier ein Album auf konstant gutem Niveau. So wird es mal DRAGONFORCE-flott ('Dragons Dance', mit fantastischer Kai-Hansen-Gedächtnis-Bridge übrigens), mal Deris-HELLOWEEN-widerhakig ('Wings Of Destiny') oder beim finalen Titelsong richtig episch-bombastisch. Nur das völlig überzogene BELINDA CARLISLE-Cover von 'Leave A Light On' hätte man sich sparen müssen. Aber ist ja nur ein Bonus. Das darf ich also einfach ignorieren.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marius Luehring