SILENT WINTER - The Circles Of Hell
Mehr über Silent Winter
- Genre:
- Melodic/Power Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Sonic Age Records
- Release:
- 25.05.2019
- Infernum
- Soul Reaper
- Warriors Of The Sun
- Follow The Night
- Final Storm
- Your Time Has Come
- Silent Cry
- Keeper Of The Light
- The Circles Of Hell
Hungriger Griechen-Stahl.
SILENT WINTER hat sich nicht wirklich kreativ benannt, zumal ich mir den griechischen Winter, denn daher kommt der Trupp, gar nicht so winterlich vorstelle. Die Band besteht jedenfalls nach eigenen Angaben bereits seit Mitte der Neunziger, damals gab es allerdings ledigleich zwei Demos. Nach einer EP im letzten Jahr ist das nun veröffentlichte "The Circles Of Hell" tatsächlich das Debüt der Männer aus der Hafenstadt Volos in Thessalien. Und wenn wir ehrlich sind und in den heiligen Archivhallen des Stahls spicken, entdecken wir, dass wohl nur Gitarrist Akis Balanos in den Neunzigern dabei war. Der Rest des Gespanns schloss sich offenbar erst im letzten Jahr der Band an.
Überregional bekannte Namen entdeckt man zwar nicht wirklich im Line-Up, doch zumindest Sänger Mike Livas durfte schon internationale Bühnenluft schnuppern. Unterstützt er doch Maestro Tolkki seit ein paar Jahren live. Und gerade genannter Frontmann ist es auch, der mir den Einstieg in "The Circles Of Hell" wahrlich einfach macht. Meine ersten Gedanken beim Erstkontakt waren tatsächlich: Verdammt, ist das eine geile Stimme! Wie der gute Mann den unfassbaren Opener 'Soul Reaper' ins Mikrofon brüllt, ist unerhört gut. Mike Livas liegt mit seiner hellen, klaren Stimme meist voll auf Genre-Linie, aber manches Mal packt er ein grandioses Kreischen aus, das zwar immer noch clean klingt, aber gleichzeitig rückenschauernd fasziniert. Im weiteren Verlauf des Albums singt er meist normal, aber das sorgt auch dafür, dass sich dieser Effekt nicht abnutzt. Wirklich ausgewogen.
Nun ist 'Soul Reaper' aufgrund der unbändigen Energie, des hungrigen Gesangs und des fantasischen Refrains auch schon das unbestrittene Highlight auf "The Circles Of Hell". Doch auch die anderen Songs müssen sich keineswegs verstecken. Vor allem das folgende 'Warriors Of The Sun' und der abschließende Titeltrack stehen dem Eröffner in punkto Energielevel wirklich nicht nach. Rattenscharfes Geriffe, die Herren.
Um euch zum Hineinhören zu bewegen, benötigt ihr sicher einige Anhaltspunkte, die über das stumpfe Genre-Einordnen auf der linken Seite hinausgehen. In ruhigeren Momenten wie 'Follow The Night' oder dem von DEMIST-Sängerin Dragica Maletic unterstützten 'Silent Cry' klingt SILENT WINTER eher nach HELLOWEEN. Wird es etwas progressiver kommen auch schon mal frühere ANGRA in den Sinn. Die schon erwähnten wilderen Momente könnte man mit SYMPHONY X vergleichen, wenn man möchte. Und das epische 'Final Storm' versprüht gar gesetzte MANOWAR-Vibes. Eine rundum runde Geschichte.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marius Luehring