SINNER - Tequila Suicide
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2017
Mehr über Sinner
- Genre:
- Hard / Heavy Rock
- Label:
- AFM Records / Soulfood
- Release:
- 31.03.2017
- Go Down Fighting
- Tequila Suicide
- Road To Hell
- Dragons
- Battle Hill
- Sinner Blues
- Why
- Gypsy Rebels
- Loud & Clear
- Dying On A Broken Heart
SIN LIZZY!
Dass man bei SINNER eine Vorliebe für THIN LIZZY hat, dürfte sich herumgesprochen haben, aber jetzt übertreiben sie es. Auf ihrem neuen Album "Tequila Suicide" sind die Anleihen bei den fließenden Melodien und Doppel-Leadgitarren der Band von Phil Lynott quantitativ wie qualitativ überdeutlich.
Gleich beim ersten Stück 'Go Down Fighting' geht es los. Nun gut, bei einem kurzen Eröffner mag eine Anspielung an altbekannte Präferenzen noch angehen. Aber auch das Titellied schlägt munter in die gleiche Kerbe und danach noch dreister 'Road To Hell'. Und das soll nicht das letzte Beispiel dieser Art bleiben. Auch bei Phil Lynotts Kumpel GARY MOORE hat man sehr genau hingehört, 'Battle Hill' hätte gut auf die "Wild Frontier" gepasst. Unter den Gastmusikern, die SINNER auch dieses Mal unterstützt haben, befindet sich neben Gus G aus der Band von OZZY OSBOURNE auch Ricky Warwick, Leadsänger von - na, wer errät es? - sowohl THIN LIZZY als auch den BLACK STAR RIDERS. Was die Mannen um Mat Sinner allerdings geritten hat, auch Pete Lincoln von den Karnevalstruppen SAILOR und SWEET ins Studio zu bitten, bleibt mir schleierhaft.
In Vorbereitung auf diese Rezension habe ich mir einige ältere Scheiben von SINNER angehört, und gerade im Vergleich mit so mancher früheren Veröffentlichung fällt "Tequila Suicide" ab. Dass die Band auch heute noch ohne übertriebene "Inspirationen" gute Musik machen kann, beweisen 'Dragons' und 'Loud & Clear', und nicht zuletzt 'Gypsy Rebels' zeigt, dass man Doppel-Leads spielen kann, ohne allzu sehr wie jemand anderes zu klingen. Aber das ist nun mal zu wenig für ein Album, das mit unter 40 Minuten ohnehin recht knapp ausgefallen ist. Allerdings gibt es - freilich teurere - Sondereditionen mit Bonusmaterial.
Wer sich wie Kollege Walter nicht an den massiven Fremdanleihen der CD stört, kann sie bedenkenlos antesten. Schlechte Musik gibt es darauf nicht zu hören, aber für meinen Geschmack zu wenig SINNER.
- Redakteur:
- Stefan Kayser