SIWA - AtavachroN
Mehr über Siwa
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 03.11.2017
- Virgin's Call
- The Artist
- Echo
- Equilibrium
- Impressionist
- Pearl Blast
- Atavachron
Die Geschichte der ungenutzten Chance...
Bei SIWA steht und fällt alles mit dem doch recht gewöhnungsbedürftigen Gesang von Frontdame Suzan Basbay - und das hat auf dem neuen Album durchaus seine Tücken. Die drei übrigen Musiker zünden das eine oder andere instrumentale Feuerwerk und kreieren durchaus anspruchsvollen progressiven Metal, werden von ihrer Sängerin jedoch leider deutlich in ihren Möglichkeiten begrenzt, da Stimmvolumen, Ausdruckskraft und Wiedererkennungswert hier nicht sonderlich stark ausgeprägt sind. Oder knapper formuliert: Basbay ist in den meisten Passagen des immerhin 74-minütigen Werkes eine ziemliche Bremse, die in mancher traditionellen Female-Fronted-Kapelle besser aufgehoben wäre als bei den versierten Berlinern.
Doch es gibt weitere Punkte auf "AtavachroN", die kritisch zu betrachten sind. So zieht die Band ihre Songs manchmal doch recht stark in die Länge und kann die Spannung teilweise nicht ins Ziel retten. SIWA bemüht sich zwar um sehr viele kleine Details, die im ersten Moment noch gar nicht so in den Fokus rücken, behandelt die vielen Feinheiten aber dann auch nebensächlich und versteckt sich sehr gerne hinter der Stimme der Sängerin, die wiederum nicht in allen Passagen den Eindruck macht, als sei sie ihrer Aufgabe gewachsen. Und so entwickelt sich "AtavachroN" zum kleinen Teufelskreis, in dem sich definitiv eine Meenge Talent und Potential verbirgt, welches SIWA aber nur sehr selten abrufen kann
Fakt ist, dass die Band sehr ambitioniert vorgeht und vor allem das Wechselspiel der Stimmungen schon jetzt perfekt beherrscht. Fakt ist aber auch, dass die Performance eher durchwachsen ist und momentan noch nicht internationalen Ansprüchen genügt. Die Band abzustrafen, tut angesichts der klar erkennbaren Qualitäten schon ein bisschen weh. Aber mit ihrem neuen Album wird die Band auch in der progressiven Szene noch keine Türen einrennen.
Anspieltipps: The Artist, Equilibrium
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes