SKULLVIEW - MetalKill The World
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2010
Mehr über Skullview
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Pure Steel/Twilight
- Release:
- 06.08.2010
- Legions Of The Star Scroll
- The Bruise
- MetalKill The World
- Behind The Cell
- Blind And Unconscious
- Defiance, Desperation, Defeat
- Remnants Of The Storm
- Privilege Of Suffering
Nach knapp zehn Jahren des Darbens sind die Indiana-Metaller wieder mit altem Sänger und in alter Klasse zurück!
Es gibt wenige Phänomene des metallischen Untergrunds, die ich so sehr schätze wie jenes, dass selbst Bands, die in ihrer Karriere kommerziell keinen Fuß auf den Boden bekommen, es schaffen über Jahre und Jahrzehnte durchzuhalten, ganz egal, wie steif ihnen der Wind auch ins Gesicht blasen mag. So waren die Indiana-Metaller von SKULLVIEW in den letzten zehn Jahren nicht auf Rosen gebettet. Obwohl sie im Jahre 2001 mit "Consequences Of Failure" ein unglaublich starkes Drittwerk veröffentlicht haben, ging es danach mit den Problemen richtig los. Kein vernünftiger Vertrieb in Europa, die Trennung von Sänger Quimby Lewis, drei Jahre später ein Demo mit einem neuen Sänger, ein durchwachsener Auftritt beim KIT und dann wieder Schweigen im Walde.
Viele wähnten die Band längst in den ewigen Jagdgründen und da kommt quasi aus dem Nichts wieder Leben in die Bude: Einen Plattenvertrag mit dem rührigen deutschen Label Pure Steel Records in der Tasche, das personifizierte Erdbeben Quimby zurück am Mikro, einen echten Verwimp auf dem Cover und einen ganzen Sack voll knackiger Songs geschultert, klopfen die US-Amerikaner wieder an die Tür, und Leute, lasst euch gesagt sein, dass es ein Fehler wäre, die Tür verschlossen zu lassen, denn zum einen würden sie die SKULLVIEW-Jungs eh eindrücken, und zum anderen lässt man sich diese Axt doch nicht entgehen, oder?
In der besten Tradition ihrer selbst und der alten OMEN, hauen uns Dave Hillegonds und Dean Tavernier einfache, aber mitreißende Metalriffs um die Ohren, Quimby bedient mit seiner eigenwilligen Reibeisenstimme alle Metalklischees und den Durst nach dem Mitgrölen alberner Refrains wie 'Metalkill The World', was auch immer die Band uns mit dieser Floskel sagen möchte. Auch die Rhythmusgruppe trägt ihren Teil zum Gelingen des erdig produzierten Scheibchens bei, weil Peter Clemens mit stark akzentuiertem Bassspiel und Joe Garavalia mit knackigem Punch auf der Snare mehr sind als nur schmückendes Beiwerk und in Sachen Chöre und Basslinien auch ganz dezent IRON MAIDEN mit einfließen lassen.
Mit überraschend langen Songs und etlichen kleinen Spielereien in Sachen Stimmungswechsel, gibt sich die Band zwar nicht unbedingt progressiv, aber sie bietet doch mehr, als nur geradlinigen Stampfmetal. Auch wenn alle Songs direkt ins Ohr gehen und mit eingängigen Refrains gesegnet sind, gibt es doch auch genügend rhythmische Spielereien und gelungene Leads und Soli. Alles in allem ein bärenstarkes Exponat in Sachen kämpferischen US-Metals der alten Schule, das hoffentlich viele Anhänger im hiesigen Metal-Untergrund finden wird. Vergesst auch nicht, dass die Band beim Swordbrothers auftreten wird. Wer Zeit hat: Unbedingt hin gehen!
Anspieltipps: Legions Of The Star Scroll, Behind The Cell, Blind And Unconscious
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle