SLAYER - World Painted Blood
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2009
Mehr über Slayer
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Sony/BMG
- Release:
- 30.10.2009
- World Painted Blood
- Unit 731
- Snuff
- Beauty Through Order
- Hate Worldwide
- Public Display Of Dismemberment
- Human Strain
- Americon
- Psychopathy Red
- Playing With Dolls
- Not Of This God
<p style="margin-bottom: 0cm;">Grandiose SLAYER-Veröffentlichung, die die besten Momente von "Seasons In The Abyss" mit "Divine Intervention" und "Reign In Blood"- Anklängen schmückt. G.E.I.L.!</p> <p style="margin-bottom: 0cm;"> </p>
Das sich langsam dem Ende zuneigende Jahr 2009 hat bislang einige bemerkenswert hochklassige Thrash-Veröffentlichungen zutage gefördert: KREATOR mit "Hordes Of Chaos", MEGADETH mit dem fast noch stärkeren "Endgame" und nun ... womöglich auch SLAYER? Bereits das "Christ Illusion"-Album (2006) machte den von einigen Altfans innig gehassten qualitativen Ausrutscher "Diabolus In Musica" vergessen und hängte auch das recht ordentliche Album "God Hates Us All" souverän ab. Und auf ihrem jüngsten Output "World Painted Blood", der über Monate hinweg innig beworben wurden, lassen SLAYER die Äxte wieder ordentlich kreisen.
"World Painted Blood" ist ein Album geworden, das ich den Altmeistern des Thrash in dieser Stärke im Leben nicht mehr zugetraut hätte. Von Beginn an lässt das Terror-Duo Hannemann und King an den Sechssaitigen keine Gelegenheit aus, um bissig wie zu alten "Seasons In The Abyss" oder auch "Divine Intervention"-Zeiten die Sau rauszulassen. Die Songs treffen voll auf die Zwölf, es gibt viele Furioso-Schädelspalter, bei denen die Quintessenz ihrer musikalischen Urgewalt perfekt konzentriert wurde, so dass hier prächtiges Abschädeln wie in früheren Zeiten angesagt ist. Um verzerrte Industrial-Vocals wie auf "God Hates Us All" und moderne Metalcore-Anbiederungen wie auf "Diabolus In Musica" muss man sich auf diesem Machtwerk keine Sorgen machen. Denn derartige Fremdkörper im Sound der Totschläger haben hier keinen Platz. Und das ist auch gut so!
Unbändige Aggression im urtypischen SLAYER-Sound erwartet uns mit 'Unit 731', das ein wenig an das gewaltige 'Dittohead' von "Divine Intervention" erinnert. 'Snuff' mit seinem wilden Kerry King-Geschredder im Anfangsteil hält das Tempo auf beachtlichem Niveau und ob ihr es glaubt oder nicht: dieses Stück würde sich perfekt in das Tracklisting des ewigen Meilensteins "Reign In Blood" (1986) einreihen – G.E.I.L.! Demgegenüber nimmt die Band bei 'Beauty Through Order' das Tempo sehr zurück, fast so wie beim legendären 'Dead Skin Mask'. Doch verdammt....plötzlich wird ein halsbrecherischer Speed-Angriff mit Malträtier-Gitarren aus dem Nichts in die Runde geworfen, der Tornado-artig alles wegbläst. Wie zu besten "Seasons...."-Zeiten heizen SLAYER hier ordentlich ein, man denke nur an 'Public Display Of Dismemberband', das die unheilige Luft von 'Hallowed Point' atmet.
Wahnwitzig auch das ultrabrutale, schon seit längerem bekannte 'Psychopathy Red', das intensiver als 'War Ensemble' trümmert. So wird's gemacht! 'Playing With Dolls' hingegen beginnt bemerkenswert ruhig, ehe die Altmeister des Thrash einen tollen Spannungsbogen erzeugen. Ein wenig moderner in Sachen Rhythmisierung agieren SLAYER hingegen beim starken 'Americon' oder auch im malmenden Midtempo-Teil des Schlussstücks 'Not Of This God', in der das Quartett mit einem SLAYERfizierten BLACK SABBATH-Riff begeistert, ehe wir ein letztes Mal unser Haupthaar zu Uptempo-Thrash der Oberklasse durchschütteln dürfen.
Genug der Worte: KAUFT "World Painted Blood", denn die Platte hält, was sie verspricht. Kutte überwerfen, Lautstärkeregler gen rechts drehen und in Jugenderinnerungen schwelgen! Nicht wehmütig, sondern mit feistem Grinsen im Gesicht und schädelnd mit Schweißperlen auf der Stirn. Fürwahr: SLAYER haben mit diesem Vorschlaghammer mindestens ihr bestes Album seit "Seasons In The Abyss" (1990) eingespielt. Hier stimmt alles. Selbst die leicht nostalgisch wirkende Produktion, für die Greg Fidelman (u.a. METALLICA) und Rick Rubin als ausführender Produzent verantwortlich waren. Wenn SLAYER mit dieser Hammerscheibe nicht (verdientermaßen) in sämtlichen Jahrespolls an der Spitze auftauchen sollten, dann würde mich das schwerstens wundern. Für mich persönlich haben sich SLAYER mit "World Painted Blood" nach MEGADETH zumindest Platz 2 für die zweitstärkste Thrash-Scheibe des Jahres gesichert. Dafür gibt es ein entsprechend hohe und sehr verdiente Wertung.
Tipp: Ihr findet acht weitere Einschätzungen zur neuen SLAYER-Scheibe in unserer großen Gruppentherapie.
Anspieltipps: 2/3 des Albums; vorwiegend Psychopathy Red, Snuff, Public Display Of Dismemberment, Playing With Dolls, Unit 731, Americon, Not Of This God
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Martin Loga