SONIC REIGN - Monument in Black
Mehr über Sonic Reign
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.25
- Label:
- Apostasy Records
- Release:
- 01.02.2013
- Abhorrence Versus Scum
- Clouds Above The Desert
- The Whisperer In The Dark
- Monument In Black
- A Doctrine Unreachable
- Daily Nightmare Injected
- Soul Flagellation
Monolithischer Black-Metal-Gigantismus
Nach dem mächtigen Jahresbeginn unter dem Banner von DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULTs "Necrovision" schlägt eine zweite Black-Metal-Bombe aus deutschen Landen, die in ihrer ganzen Konzeption doch verschiedener nicht von erstgenannten sein könnte, ein: Der Erstling "Raw Dark Pure" – eine Kampfansage, deren Titel Programm war – wurde reichlich mit Lobeshymnen bedacht, hernach wurde es still um SONIC REIGN. Sechs lange Jahre später melden sie sich mit "Monument In Black" zurück und einmal mehr spricht der Titel Bände.
Natürlich kann man nicht umhin, hier SATYRICON zu erwähnen, weswegen ich es schon jetzt hinter mich bringe. SONIC REIGN klingen auch auf ihrem zweiten Album noch unverkennbar nach insbesondere den neueren Alben der Norweger, und der Vergleich mit den einheimischen DARK FORTRESS liegt sicherlich auch nahe. Diese spielen auf dem Album auch insofern eine Rolle, als dass deren ehemaliger Sänger Azathoth für "Monument In Black" diverse Texte beigetragen hat. Dabei geht man allerdings nicht ganz so ausgefeilt und tendenziell technisch zur Sache wie die Landshuter, vielmehr weiß man die Klaviatur sehr straighten und trotzdem stets intelligent gespielten Black Metals in all seinen Schattierungen gekonnt zu bedienen. Für die Stilistik ist das Album sehr Doublebass-lastig, hier wird man eher überrollt und einem das Genick von der schieren Riff-Macht gebrochen, als von Blastbeats in Stücke gerissen zu werden. Das Tempo ist meist eher an der Obergrenze mittlerer Geschwindigkeit angesetzt, die absolute Raserei bricht sich nur stellenweise Bahn, dann aber umso vehementer und eindrucksvoller. Dem gegenüber stehen saucoole, rockige Passagen, die sogar hin und wieder von einem Solo, wie gegen Ende des 'Whisperer In The Dark', gekrönt werden. Dabei wird das Album nie langweilig, selbst – oder gerade – nicht bei dem die acht Minuten überschreitenden Titelsong.
Auch wenn nichts hiervon in dem Sinn neu ist, sollte auch gesagt sein, dass SONIC REIGN sich mit diesem Zweitwerk sehr weit nach oben in die Riege des stilvollen, unorthodoxen Schwarzmetalls katapultiert haben – wünschenswert wäre es allemal. Auch schwimmt dieses Album sicher nicht im Fahrwasser des frühen, stürmenden und drängenden Black Metals. "Monument In Black" ist genau das, ein Monolith, der über allem steht, wie ein Nero, der im Circus Maximus den Daumen nach unten kehrt – distanziert, kühl, anorganisch und genau deswegen Black Metal, weil stets auch elitär und misanthropisch.
Mit "Monument In Black" zeigen SONIC REIGN nach ihrem schon sehr guten Erstling ein weiteres Mal, dass Deutschland mitnichten ein Schlusslicht des Schwarzmetalls ist, sondern ganz im Gegenteil äußerst finstere Bands zu offerieren weiß. Inwiefern das Album mit den Referenzwerken oben genannter und anderer, vergleichbarer Bands, konkurrieren kann, mag die Zeit beurteilen. Mit diesem Brecher müssen sich SONIC REIGN jedenfalls vor niemandem verstecken!
Anspieltipps: Abhorrence Versus Scum, Clouds Above The Desert, The Whisperer In The Dark, Soul Flagellation
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Christian Schwarzer