SONIC REIGN - Raw Dark Pure
Mehr über Sonic Reign
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Sovereignty Productions
- Release:
- 27.07.2006
- Deceit Doctrine
- Fucked Up But Glorious
- Reminiscence Of Imperial Wrath
- The Martyr Urge
- Salt
- Tyrant Blessed
- To Rebel And To Fail
- Raw Dark Pure
Merksatz: Ist das Label doof, mach ein eigenes. Ach ja, und im eigenen Studio aufnehmen. Erfolgschancen, so über den Daumen gepeilt: 0. Ergebnis von SONIC REIGN bei der Sache: umwerfend! Doch es frisst viel Zeit, ein eigenes Label zu betreiben. Und bei den großen Magazinen wird man auch noch in der Demo-Zone reviewt. Doch nun hat Metal Blade Einsicht mit den Jungs gehabt, und bringt eine Wiederveröffentlichung der Platte raus, die dann hoffentlich auch mit einer großen Verbreitung des Werkes einhergeht. Denn SONIC REIGN sind vor allem eins: Pflichtkauf!
Dabei ist es nicht wirklich die Originalität, die das Album heraushebt. Denn eine Menge Bands des klassischen Black Metals könnten hier jetzt Tantiemen einfordern. Atmosphäre wie bei SATYRICON, Geballer und Refrains wie in MARDUKs Küche, und "Reminiscence Of Imperial Wrath" ist genau das, was der Titel anzeigt, eine Huldigung an die großen EMPEROR. Nein, es ist einfach die unheimlich große Lockerheit, in der eine Götterbombe nach der anderen gezockt wird. Kein krampfhaftes "ich muss einen Hit schreiben", keine überfrachteten Keyboard-Dudeleien, kein Geschwindigkeitsrausch nur um der Doublebass willen, sondern einfach locker aus dem Ärmel gebolzte High-Speed-Hymnen, die vor Lässigkeit nur so strotzen und den Zuhörer in die Knie zwingen. Und wenn der Sänger mit dem für Black-Metal-Verhältnisse untypischen Namen Ben bei 'The Martyr Urge' wiederholt "Fire!" ins Mikro brüllt, gefolgt von einer Explosion und unterlegt von herrlichstem Weltuntergangsgebolze, da ist die Frage nach der Berechtigung dieses Albums absolut überflüssig. Es scheint wirklich schwer vorstellbar, dass es sich hier um das erste Full-Length-Album der Band handelt. Selten hab ich ein so unverkrampftes und geniales Black-Metal-Album aus Deutschland gehört. Dass die Band passend zum Albumtitel "Raw, Dark, Pure" dabei auf Keyboardspielereien verzichtet hat, ist außerdem eine unheimliche Wohltat für meine orchestergeplagten Ohren, denn so kommt das Album wirklich so rüber wie der Titel verspricht, wozu auch die Produktion eine Menge beiträgt. Die will sich so gar nicht nach Kellerstudio anhören, sondern ertönt unheimlich professionell.
Warum um diese Jungs nicht von Seiten aller Labels bis zur Besinnungslosigkeit geprügelt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis, man kann sich aber sicher sein, dass Metal Blade mit SONIC REIGN einen ziemlich dicken Fisch ins Boot geholt hat, denn wer so locker und lässig ein Hammeralbum wie "Raw, Dark, Pure" aus dem Feuer zieht, der wird sich bei gehaltenem Qualitätslevel über kurz oder lang an die Spitze kämpfen.
Anspieltipps: Deceit Doctrine, Reminiscence Of Imperial Wrath, The Martyr Urge, Raw Dark Pure
- Redakteur:
- Lars Strutz