SPEAR OF DESTINY - Religion
Mehr über Spear Of Destiny
- Genre:
- Post Punk / Indie Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Westworld / Plastic Head Distribution
- Release:
- 14.04.2017
- Rainy Day
- Iona
- Prison Planet
- Magic Eye
- Mile In My Shoes
- X
- Female Hero (7 Letters)
- Werewolve
- Slayride
- Total Kontrol
Verschrobene Musik mit Wachstumspotential
Der Typ kann nicht singen. Das ist zumidest anfangs der vorherrschende Gedanke beim Hören von SPEAR OF DESTINY. Der zweite ist, dass ich das erste ziemlich schade finde, denn die Musik ist zumeist ziemlich fein, erinnert sogar manchmal an die wilden ROLLING STONES der 60er. Böse Zungen behaupten ja, dass Mick Jagger auch nicht singen kann und konnte, doch von solcher Arroganz eines Rezensenten sollte man sich als Leser fern halten. Und so korrigiere ich auch ganz schnell meine obige Aussage, zumal der Sänger, um den es sich hier handelt, ein echter Post Punk/New Wave Dino ist, nämlich Kirk Brandon. Dieser Mann war Teil der Rock-Supergruppe DEAD MEN WALKING und des Punk-Rock-Urgesteins THEATRE OF HATE.
Sagen wir mal so, ganz gemäß meines Fremdelns mit Punkigem, klingt Brandon's Organ - trotz einiger Mick Jagger-Parallelen - oft schief in meinem Ohr, doch andere könnten diese Performance aber auch total großartig, einzigartig, passioniert und als total ("schluck") authentisch empfinden. Die Bauchschmerzen beim Schreiben dieses Wortes ähneln aber denen beim Hören, wie sich der Herr durch seine leidensverzerrten Melodien quält. Mit etwas Fantasie kann ich mir dabei aber auch vorstellen, wie ein Glenn Danzig diese Songs, die wunderbar auf seine Stimme passen würden, singen würde.
Die Musik ist herrlich "stripped down", zeitloser Rock eines Trios, dem Technik und große Produktion egal sind und die einfach aus ihrem Herzen musizieren. Und all dies bringt mich wieder zurück zum ersten Eindruck. Wenn nur der Gesang besser wäre! Doch so langsam bilde ich mir sogar ein, er passe zu Musik und auch die KIRK BRANDON-Solo-Sachen, durch die ich mich für diese Review durchzappe, entbehren nicht eines gewissen Charmes. Und bei 'Magic Eye' klingt er auf einmal richtig cool. Jetzt noch einen besonders rauchigen Whisky dazu? Ihr seht, es ist Zeit, hier Schluss zu machen.Über die Wertung reden wir am Ende des Jahres vielleicht nochmal, denn während des Schreibens wächst ein lange Zeit als spröde empfundenes Albums auf einmal gewaltig...
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Thomas Becker