STAM1NA - SLK
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2014
Mehr über Stam1na
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Sakara Records/OMN Label Services
- Release:
- 26.09.2014
- Rautasorkka
- Kalmankansa
- Panzerfaust
- Kuoliaaksi Ruoskitut Hevoset
- Masiina
- Heikko Ehkä
- Dynamo
- Kylmä Kuuma Kylmä
- Usko Pios
- Kolmen Minuutin Hiljaisuus
- SLK
Die spinnen, die Finnen!
Was STAM1NA auf Thrash-Basis so alles anrichtet, das geht auf keine Kuhhaut. Da wird filigran melodeit, groovig gederwischt, da werden Atmosphären ausgebreitet, da wird rauh-rauschend gewurzelseppt, da finden sich traditionelle, himmelwärtsstrebende Metalsoli neben fast schon industriellem Gehacke und neben bärtigem MASTODON-Geschroffel wie zu "Blood Mountain"-Zeiten neben psychedelischen Wildbachorgeleien. Zusammengehalten wird all dies vom wild pochenden, hungrigen Herz der Finnen. Geniales Grenzgängertum nennt man das dann wohl.
Innerhalb einzelner Songs passiert schon wirklich viel, dennoch haben die meisten durchaus ihren eigenen Charakter: Düster marschierend bei 'Panzerfaust', core-iges Geshoute mit rockiger Melodiosität paarend in 'Masiina', bretternd flott in 'Heikko Ehka', auf Thrash-Basis und Keyboardteppich hymnenhaft agierend der eingängige Hit 'Dynamo'. Doch auch wahnwitzige Kombinationen sind der Band nicht fremd: Wer eine gewagte Mixtur aus brutal schwarz-galligen, aus fast schon sakral heiteren, aus ernsthaft thrashlastigen und aus progressiv verspielten Passagen hören möchte, die dennoch präzise wie ein Uhrwerk ineinandergreifen, wird bei 'Kylma Kuuma Kylma' auf seine Kosten kommen.
Kurzum: Wer für musikalische Experimente offen ist, diese jedoch wenigstens auf den zweiten oder dritten Hör schlüssig, vor allem aber wuchtig metallisch präsentiert haben möchte, wird 2014 an STAM1NA kaum vorbeikommen - oder eines der interessantesten Alben des Jahres verpassen. Ich jedenfalls wüsste aus dem Stegreif keine andere Band, die Rock-Eingängigkeit, Thrash-Abfahrten, erhebende Metal-Melodien und progressive Spielereien derart versiert miteinander verbindet wie die spinnerten Finnen auf "SLK". Die schräghumorigen, selbstironischen Ankündigungen ihrer zugehörigen Tour in eins, zwei, drei gebrochen deutschsprachigen Videos auf YouTube ist da nur die Kirsche auf dem Sahnehäubchen, passt aber vollkommen ins rahmenlose Bild:
Manchmal anstrengend, meistens eingängig, immer irrwitzig spannend, hin und wieder auch mit Schalk im Nacken.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Eike Schmitz