STONE SOUR - Audio Secrecy
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2010
Mehr über Stone Sour
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Roadrunner (Warner)
- Release:
- 03.09.2010
- Audio Secrecy
- Mission Statement
- Digital [Did You Tell]
- Say You'll Haunt Me
- Dying
- Let's Be Honest
- Unfinished
- Hesitate
- Nylon 6/6
- Miracles
- Pieces
- The Bitter End
- Imperfect
- Threadbare
Die Aggressivität räumt ihren Platz.
Ja, ich kann sie nicht leugnen. Die Vorurteile, die ich hatte, bevor ich auch nur einen Ton von STONE SOUR gehört hatte. Als ob einer von SLIPKNOT auch ordentliche Musik machen könnte. Und doch, als "Come What(ever) May" erstmals seine Runden gedreht hatte, war es recht fix um mich geschehen. Abwechslungsreiche Songs irgendwo zwischen modernem Metal und alternativen Rock mit einem hervorragenden(!) Sänger. Klasse.
Das ist jetzt vier Jahre her und in den letzten Monaten haben ein grandioser Live-Gig und die erste Single 'Say You'll Hunt Me' sowie der bereits bekannte Song 'Mission Statement' die Vorfreude auf "Audio Secrecy" extrem steigen lassen.
Und doch ist man beim ersten Durchlauf erst mal ganz schön überrascht. "Audio Secrecy" klingt nämlich deutlich relaxter als die beiden Vorgänger. Die Wut, die bei Songs wie 'Reborn', 'Get Inside' oder '30/30-150' immer noch spürbar in Coreys Gesang durchschien oder gar die Songs beherrschte, ist auf "Audio Secrecy" zu großen Teilen verschwunden. 'Mission Statement' ist gemeinsam mit dem ebenfalls schon live vorgestellten 'The Bitter End' das obere Ende der Aggressionsskala. Dagegen gibt es auf "Audio Secrecy" mit 'Dying', 'Hesitate', 'Miracles', 'Imperfect' oder 'Threadbare' die Balladen gleich in fünffacher Ausfertigung.
Dabei wird es aber nie zu pathetisch oder schwülstig. Viel mehr merkt man, dass es sich um ehrliche Rocksongs mit ehrlichen Texten und ehrlichen Gefühlen handelt. Oft geht es um Konflikte in Beziehungen, aber niemals wird wehleidig gejammert. Sehr angenehm. Und das ein Liebeslied nicht unbedingt eine Kitschballade sein muss, zeigt ja bereits das bekannte 'Say You'll Hunt Me' mit seinem treibenden Refrain, der einem tagelang im Kopf bleibt.
Dennoch sind es die rockenden Songs, die sich am nachhaltigsten in die Lauscher fräsen. 'Mission Statement' als dynamisches Monster, 'The Bitter End' mit sattem Groove, 'Unfinished' mit der Prise Aggression, die dem ein oder anderen sonst fehlen mag und 'Digital (Did You Tell)' mit Ohrwurmmelodie. Alles Killer.
Dass Fans der ersten beiden Alben mit "Audio Secrecy" ein Problem haben könnten, mag ich nicht abstreiten. Zu sehr könnte sich die Waagschale zu Gunsten von Melodie und Gefühl gesenkt haben. Ich kann dieses dritte Album für mich aber durchaus mit dem exzellenten "Come What(ever) May" auf eine Stufe stellen. Immerhin sind die jetzt in den Fokus gerückten Zutaten meine Liebsten.
Und so bleibt "Audio Secrecy" vor allem ein Rockalbum voller Hooks und toller Songs, die mit Coreys variantenreicher Stimme und dem Songwritingtalent von Taylor/Root/Rand punkten. Exzellent.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk