STONEDIRT - Backlash Zone
Mehr über Stonedirt
- Genre:
- (Groovy) Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Nail Records
- Release:
- 14.09.2018
- Steadfast
- In Metal We Trust
- Rebel Revolution
- Unbreakable
- Beyond Control
- Worms Of Despair
- Cosy Coffin Rot
- Desolation Hammer
- Ambivalent Recreated Humanization
Gefällige Reise in die thrashigen 90er.
Ein Tipp von mir vorneweg: Ihr solltet dieses Album öfter hören. "Backlash Zone" ist keine Scheibe, die sofort zündet. Das dritte Album der Ungarn STONEDIRT ist eine wilde Mischung verschiedener Spielarten, die auf dem ersten Blick nicht so recht zusammenpassen möchten. 90er-Thrash-Metal, der aber mit viel rotzigem Rock'n'Roll und einer Prise modernem Sleaze Rock gemischt ist. Irritiert hänge ich meine extra entstaubte Kutte wieder weg und zwänge mich stattdessen in die alten Lederklamotten, die aber an der einen oder anderen Stelle überraschend zwicken – ähnlich wie die fünfundvierzig Minuten.
Die Instrumentierung ist sehr nett und unaufgeregt, aber eben auch nicht spektakulär. Der Gesang ist ein kehliges, whiskeygetränktes Gebrüll, das gerne an einen Phil Anselmo erinnern möchte, dessen Intensität aber nicht erreicht und letztlich auch sehr gewöhnungsbedürftig ausfällt, da erwenig abwechslungsreich und ohne wirklich zwingende Melodien vorgetragen wird. Wie bereits erwähnt, ist das musikalisch recht ordentlich. Songs wie 'In Metal We Trust', 'Rebel Revolution' oder 'Desolation Hammer' starten stets mit coolen Rockriffs und rollen anschließend angenehm. Mit 'Worms Of Despair' wagt sich das Quartett gar gekonnt in Doom-Gefilde vor, während es mit 'Beyond Control', 'Cosy Coffin Rot' oder dem abschließenden 'Ambivalent Recreated Humanization' auch mal das Tempo anzieht. In den schnelleren Passagen lassen sich gewisse Parallelen zum UK-Thrash der Neunziger ausmachen - in Verbindung mit dem rotzigen Gesang darf wiederum auch vorsichtig mal MOTÖRHEAD genannt werden.
Anmerken möchte ich noch, dass die Produktion passt, Gitarrist Balázs Kemencei im Solobereich sehr flink unterwegs ist, dabei aber gelegentlich nicht unbedingt zum Song passend agiert, und Troll seinen Bass in bester D.D.-Verni-Manier erklingen lässt. Ich bin der Meinung, dass STONEDIRT vor allem in kleinen Klubs super funktioniert, denn die Musik ist energetisch und lässt den Schweiß sicherlich von der Decke regnen. Auf Scheibe und unter Kopfhörer fehlen "Backlash Zone" jedoch Griffigkeit und der entscheidende Kick, um dauerhaft in den Ohrmuscheln zu verweilen. Vielleicht habe ich den Jungs aber auch einfach nur noch nicht genügend Durchläufe gegönnt.
Anspieltipps: In Metal We Trust, Rebel Revolution, Worms Of Despair
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Chris Staubach