SUMERLANDS - Dreamkiller
Mehr über Sumerlands
- Genre:
- US Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Relapse
- Release:
- 18.12.2022
- Twilight Points The Way
- Heavens Above
- Dreamkiller
- Night Ride
- Edge Of The Knife
- Force Of A Storm
- The Savior's Lie
- Death To Mercy
Mitreißenderen US Metal wird man dieses Jahr nicht finden.
Okay, die Jungs von SUMERLANDS sind im Jahr 2016 mit ihrem Debütalbum recht schnell in aller Munde gewesen. Natürlich gab es einen nicht zu unterschätzenden Namedropping-Faktor, da ein Großteil der Band parallel bei ETERNAL CHAMPION spielt und man in Phil Swanson einen mehr als umtriebigen Frontmann in seinen Reihen hatte. Hier jetzt alle Bands und Projekte aufzuzählen, die Phil mit seiner markanten Stimme veredelt hat, würde den Rahmen sprengen, aber ich nenne exemplarisch mal SEAMOUNT, BRITON RITES, HOUR OF 13 und UPWARDS OF ENDTIME. Nun, Phil ist kein Bestandteil von SUMERLANDS mehr, was eventuell die sehr lange Pause zum jetzt endlich vorliegenden Nachfolger "Dream Killer" erklärt. Aber keine Sorge, der Nachfolger hört auf den Namen Brendan Radigan und dürfte dem einen oder anderen von MAGIC CIRCLE her bekannt sein. Zwischendurch war er auch mal kurz bei PAGAN ALTAR und auch sonst singt dieser Kerl in kaum weniger Bands als Phil. Kann also auch kein schlechter Sänger sein, wenn alle Welt ihn hinters Mikrophon stellen möchte, right?
Bereits beim eröffnenden 'Twilight Points The Way' sitze ich mit weit geöffneten Ohren vor meiner Anlage, denn hier stimmt einfach alles! Der glasklare, beinahe etwas schneidende Klang, ein herausragender Sänger, eine Killer-Hookline und eine treibender Rhythmus, der sofort mitreißt. So beginnt man ein Album! Wer nun befürchtet, dieser Knaller sei eine Eintagsfliege, sieht sich in den folgenden 30 Minuten getäuscht, denn auch die anderen sieben Nummern bewegen sich auf diesem hohen Niveau.
Dabei ist es völlig gleichgültig, ob man mit rasantem Riffing pfeilschnell aus den Boxen rattert und dabei, wie im sensationellen Titelsong, mal eben alle anwesenden Fäuste zum raisen bringt oder ob man zu einer eher etwas getrageneren Nummer wie 'The Savior's Lie' einfach die grandiose Melodieführung schwelgend genießt. Das ist so ein Song, der in einigen Jahren von ein paar Hundert Stimmen livehaftig mitgesungen wird. Die orientalisch anmutenden Notenfolgen schlängeln sich still und heimlich ins Unterbewusstsein und man ertappt sich immer wieder dabei, wie man diese Melodie vor sich hin summt.
Wer jetzt aus dem Querverweis zu ETERNAL CHAMPION Rückschlüsse auf den True-Metal-Faktor von SUMERLANDS ziehen möchte, dem sei gesagt, dass diese Truppe hier weitaus seltener den eisernen Handschuh beim Musizieren benutzt. Ich höre eher Parallelen zu CRIMSON GLORY oder TITAN FORCE. Da sollten jetzt eigentlich alle Ohren auf Habacht-Stellung stehen.
Nicht?
Gut, dann gibt es als letzten Hinweis, noch die Anweisung den Video-Clip zu 'Forcre Of A Storm' anzuschauen. Jeder, der auf qualitativ hochwertigen US Metal steht, wird wahrscheinlich bereits beim ersten Chorus den Bestell-Knopf drücken. Ein Song, bei dem wirklich alles für mich stimmt. Ganz, ganz großes Kino!
Eventuell wird man es meinem Review bis hierher schon entnommen haben, aber ich reduziere den Inhalt mal eben auf das Wesentliche: Dies ist wohl mein US Metal-Album des Jahres!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Holger Andrae