SUPERBUTT - The Unbeatable Eleven
Mehr über Superbutt
- Genre:
- Nu Metal
- Label:
- Hardebaran/ Twilight Vertrieb
- Release:
- 17.05.2004
- Pioneer
- Spilt Milk
- Fishmachine
- Bonestar
- (Joe De Miro's) Concrete Shoes
- Balloonhead
- Eat My Brains
- Helmet And Gloves
- Victory
- Wild
- Our Country
Das sind so die kleinen Freuden, die man erlebt, wenn man völlig erwartungslos an eine Scheibe herangeht. CD reingelegt, auf dem Sessel bequem gemacht und los geht die Musik. Nach nur wenigen Sekunden muss man grinsen, der Kopf beginnt sich vor und zurück zu bewegen und auch die Notizen sind eher positiver Natur. Ein Bandname steht jedoch ganz oben auf der Liste: SYSTEM OF A DOWN.
Alle, die mit den Überfliegern der vergangenen Jahre bisher nichts anfangen konnten, sollten jetzt lieber nicht weiter lesen, denn SUPERBUTT spielen Nu Metal mit all seinen groovenden, abgefahrenen, freakig funkigen und modernen Sounds. Das Quintett kommt aus Ungarn und legt mit "The Unbeatable Eleven" sein zweites Album vor, welches in ihrem Heimatland bereits 2003 veröffentlicht wurde. Im Mai 2004 erblickte dieser mehr als fett produzierte Silberling via Hardebaran das Licht der hiesigen Musikwelt. Wäre sehr schade gewesen, hätte da niemand zugeschlagen.
Die Band sorgt auf den elf Songs durchweg für gute Laune und weiß mit fetten Grooves und Stakkato-Attacken zu überzeugen. Ein Feuerwerk an Mosh- und Hüpfparts, dem niemand wirklich zu entkommen scheint. Die fünf Musiker von SUPERBUTT sind darüber hinaus auch wahre Meister ihrer Instrumente und bekommen immer mal wieder kleine Solospots zugewiesen. Trotzdem ist Sänger Andras Voros herauszuheben, denn er drückt der Musik ganz klar seinen Stempel auf. Vergleiche zu Serj Tankian (SYSTEM OF A DOWN) sind gleichzeitig berechtigt wie falsch. Andras hat keinen so deutlich orientalischen Einschlag in seiner Stimme, versucht aber, die Phrasierungen und Akzente fast genau wie Serj zu setzen. Eine großartige Stimme, von der wir in Zukunft noch einiges hören werden.
Das gilt aber wohl auch für die gesamte Band, denn mit 'Pioneer' (wurde im letzten Jahr bereits in ihrem Heimatland als Single ausgekoppelt), 'Spilt Milk' (super eingängig und ein Refrain mit Suchtgefahr) und 'Fishmachine' (fetter Groove mit Kindergesang im Refrain) besitzen SUPERBUTT gleich drei potenzielle Hitsingles auf ihrem neuesten Werk. Auch die restlichen Songs können einzeln überzeugen, doch der Überraschungseffekt nutzt sich mit der Zeit ein wenig ab. Hier herrscht das gleiche Problem, das viele Nu-Metal-Bands haben: Die Songs sind meistens dermaßen auf das Wesentliche reduziert, dass kaum mehr Platz für das Ausspielen einzelner Parts oder Spielereien bleibt. Nicht immer ist weniger auch wirklich mehr. Und trotzdem feuern SUPERBUTT noch ein paar Granaten aus dem Ärmel ('Balloonhead', 'Concrete Shoes', 'Eat My Brains') und sorgen auch lyrisch für den einen oder anderen Gassenhauer ("oh I can piss in the pool, I can break any rule - I’m a fool".
Einen weiteren Pluspunkt kann die Band mit ihrem Namen sammeln, der schon vorab für diverse Lacher sorgt. Auch die Aufmachung der CD (sie wird mit einem Nagel ausgeliefert, der wiederum in Bezug zum Cover steht) und die mehr als dicke Produktion, für die man in den Warner Music’s Aquarium Studios in Budapest weilte, runden ein für mich überaus gelungenes Überraschungsalbum ab.
"uh la la la" ...
Anspieltipps: Pioneer, Spilt Milk, Fishmachine
- Redakteur:
- Chris Staubach