SWASHBUCKLE - Back To The Noose
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2009
Mehr über Swashbuckle
- Genre:
- Thrash Metal/Hardcore
- ∅-Note:
- 7.75
- Label:
- Nuclear Blast/Warner
- Release:
- 24.07.2009
- Hoist The Mainsail
- Scurvy Back
- Back To The Noose
- Cloudy With A Chance Of Piracy
- We Sunk Our Battleship
- Rounds Of Rum
- Carnival Boat Ride
- Rime Of The Haggard Mariner
- Cruise Ship Terror
- No Prey No Pay
- La Leyenda
- Splash 'n' Thrash
- The Grog Box
- The Tradewinds
- Attack
- Peg-Leg Stomp
- Whirlpit
- All Seemed Fine Until
- It Came From The Deep!
- Shipwrecked
- Sharpbait
Beinharter, punkiger und augenzwinkernder Hardcore-Thrash-Bastard unter der Totenkopfflagge.
Der traditionsmetallische Untergrund lässt ja in weiten Teilen kein gutes Haar an den amerikanischen Jungs von SWASHBUCKLE, erfüllen sie doch quasi alle Voraussetzungen, sich dort zum Feindbild zu machen. Sie stehen bei einem großen und kommerziell ausgerichteten Label unter Vertrag und sie haben sich ein Piratenimage verpasst, für das schon der alternde Käpt'n Rolf aus Hamburg von vielen fies verlacht wurde. Zudem ist selbiges ja besonders böse und unwahrhaftig, weil die Band damit ja auf die ganzen Leute schielt, die Spaß am "Fluch der Karibik" haben. Da drängen sich Vorwürfe wie Trendreiterei und Kommerz ja geradezu auf, oder?
Nun. Nein! Das tun sie eben nicht. Denn SWASHBUCKLE ist mit "Back To The Noose" eine gnadenlos gute, unbarmherzig harte und schlichtweg zwingende Scheibe gelungen, die von Anfang bis Ende Spaß macht. Und sie entspricht eben all jenen Klischees nicht, welche der vom Image abgeschreckte Metaller vielleicht erwarten mag. SWASHBUCKLE nerven nicht mit flachen Humppa-Folk-Melodien und zuckersüßen Dudel-Keyboards wie die freibeuterischen Berufskollegen von ALESTORM, und sie versuchen auch nicht das Seemannsgrab zu fleddern, in welches der Herr Kasparek gerade seine einst stolze Fregatte versenkt.
Das Trio aus New Jersey haut uns mit einem Heidenspaß in der Hakenhand einundzwanzig Stücke mit Spielzeiten zwischen einer und drei Minuten um die Ohren, auf denen vor allem kompromisslos auf die Zwölf geknüppelter Thrash Metal von der Leine gelassen wird, der durch eine sehr deutliche Punk- bzw. Hardcore-Schlagseite dominiert wird und mich damit nicht selten an Bands wie S.O.D. und späte THE EXPLOITED erinnert. Wenn die Gitarren mal etwas verspielter sind, dann schießen mir auch TANKARD durch den Kopf.
Hier wird das Piraten-Image nicht dazu missbraucht, uns dudeliges Kneipen-Geseiher als Metal zu verkaufen. Die gelegentlichen akustischen Einspielungen und Hörspiel-Samples (die auch mal ein bisschen überzogen sind) beschränken sich auf kurze Zwischenspiele, welche die zum Konzept passende Stimmung aufbauen. Auch in den einzelnen Stücken taucht mal eine keltisch-folkige oder Shanty-artige Melodielinie auf, doch die ist hier wirklich in ein metallisches Gewand gekleidet und nicht zum Schunkeln gemacht.
Wie auch immer. Mir macht diese augenzwinkernde, ungestüme Hardcore-Thrash-Attacke auf jeden Fall tausendmal mehr Spaß als die weit überwiegende Anzahl der allerorts abgefeierten Retro-Thrash-Kapellen, die im wesentlichen nichts anderes machen als uralte SLAYER-, METALLICA-, EXODUS- oder SEPULTURA-Großtaten lau aufzuwärmen. Image hin, Trend her, SWASHBUCKLE sind originell und sie machen Spaß. Mir reicht das!
Anspieltipps: Cruise Ship Terror, Scurvy Back, We Sunk Our Battleship, Sharkbait, Peg-Leg Stomp
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle