SWEEPING DEATH - Astoria
Mehr über Sweeping Death
- Genre:
- Progressive Metal / Heavy Metal / NWoBHM
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 19.01.2017
- My Insanity
- Pioneer Of Time
- Astoria
- Devil's Dance
- Death & Legacy
- Till Death Do Us Part
Famoser Einstand der bayerischen Newcomer!
Progessiver Thrash Metal, was soll das denn bitte sein? So oder so ähnlich sah wohl die erste Frage aus, die ich mir bei der Lektüre des Pressetextes zu den Newcomern SWEEPING DEATH unweigerlich stellen musste, immerhin verbindet man klassische Thrash-Abrissbrinen zwar durchaus mit virtuosem Gitarrenspiel, allerdings wohl kaum mit atmosphärischen Klängen der Marke PINK FLOYD oder Griffbrett-Akrobatik im Stile von DREAM THEATER. Genau diesen Brückenschlag wollen die fünf Jungs aus dem beschaulichen Wildsteig in Bayern aber auf ihrer Debüt-EP "Astoria" schaffen. Ein mehr als gewagtes Unterfangen, das mein Interesse schon ohne den Genuss eines einzigen Tones wecken konnte.
Bereits nach den ersten Sekunden des Openers 'My Insanity' kippt dieses Interesse jedoch in ungezügelte Begeisterung, denn der Fünfer legt direkt mit dem ersten Song einen beachtlichen Einstand hin. Von Thrash Metal ist dabei eigentlich überhaupt nichts zu hören, stattdessen erinnert mich das Quintett von Beginn an eher an die meisterhaften Amerikaner VEKTOR und deren famoses Album "Terminal Redux" aus dem vergangenen Jahr. Immerhin sind die Jungs insbesondere an den Gitarren ähnlich progressiv unterwegs wie David DiSanto und seine Truppe, lassen aber gleichzeitig auch Einflüsse aus dem klassischen Heavy Metal oder mit einigen von IRON MAIDEN inspirierten Dual-Gitarren die Trademarks der NWoBHM in ihren höchst abwechslungsreichen und frischen Sound einfließen. Ja sogar das Versprechen der atmospährischen PINK FLOYD-Passagen kann die Truppe beim folgenden 'Pioneer Of Time' halten, wobei der Track erst einmal als räudige Abrissbirne beginnt, bevor im letzten Drittel der Geist von Waters und Gilmour Einzug hält.
Ihr wahres Meisterstück liefern die Jungs allerdings erst beim anschließenden Titeltrack 'Astoria' ab, der wohl leicht zum Besten gehört, was ich in den letzten Jahren von einem Newcomer gehört habe. Angefangen beim klassischen Intro inklusive Piano, hinweg über die treibenden Gitarren-Riffs bis hin zum epischen Refrain ist dieser Track ein echter Ohrenschmaus, der locker mit jeder Größe der Prog-Szene mithalten kann. Gegen diese geballte Klasse können das folgende 'Devil's Dance' und 'Death & Legacy' nicht ganz bestehen, auch wenn letztgenannte Nummer noch einmal mit einer famosen Hookline und einigen feinen Leads vom Gitarren-Duo Simon Bertl und Markus Heilmeier auftrumpfen kann. Abgerundet wird die EP schlussendlich vom erneut klassisch inspirierten Outro 'Till Death Do Us Part', bei dem die Bayern noch einmal mit bärenstarker Gitarrenarbeit und einem bestechende Gespür für innovatives Songwriting überzeugen.
Am Ende bleibt mir damit nur, meinen Hut vor dieser unfassbar starken Truppe zu ziehen, denn trotz des noch jungen Musik-Saison 2017 sind die Jungs von SWEEPING DEATH mit "Astoria" ein ganz klarer Anwärter auf meinen persönlichen Newcomer des Jahres. Angesichts des noch jungen Alters sämtlicher Musiker ist es schon fast unglaublich, mit was für eine Professionalität und mit wieviel musikalischer Klasse hier aufgetrumpft wird. Da bleibt mir schlussendlich nur, eine glasklare Kaufempfehlung für diesen Silberling auszusprechen und zu hoffen, dass die Jungs bald verdientermaßen die Aufmerksamkeit eines größeren Labels auf sich ziehen können! Wer jetzt Lust auf die Scheibe bekommen hat, der sollte sich schnell auf die Homepage der Jungs begeben und sich dort ein Exemplar sichern.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs