SWEET, THE - Full Circle
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/24
Mehr über Sweet, The
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Metalville
- Release:
- 20.09.2024
- Circus
- Don't Bring Me Water
- Burning Like A Falling Star
- Changes
- Everything
- Destination Hannover
- Rising Up
- Fire In My Heart
- Defender
- Coming Home
- Full Circle
Ob "THE SWEET" oder "SWEET" – die Musik war und ist großartig!
"Full Circle" war so ein spontaner Zugriff, weil ich die Musik, die ich mit der Band verbinde, direkt wieder im Ohr hatte. Wer kennt nicht 'Wig Wam-Bam', 'Ballroom Blitz', 'Teenage Rampage', 'Fox On The Run' oder 'Love Is Like Oxygen'. Oder beispielsweise auch solche Sendungen wie "Top Of The Pops" oder "Musikladen". Ach ja... Allerdings gebe ich auch zu, dass ich die Band irgendwann aus den Augen, beziehungsweise den Ohren verloren habe. Nach über fünfzig Jahren ist von der ursprünglichen Truppe nur noch Gründungsmitglied Andy Scott (Gitarre, Gesang) übrig, alle anderen sind leider bereits verstorben. Aktuell sind auf "Full Circle" Paul Manzi (Lead Vocals), Lee Small (Bass Guitar/Vocals), Tom Cory (Guitars/Keys/Vocals) und Adam Booth (Drums/Percussion) vertreten.
Deshalb der spontane Zugriff und natürlich die Neugier, was ich wohl von der neuen und der andeutungsweise wohl letzten SWEET-Platte erwarten kann. Nun, nicht unbedingt die Musik, die die "Jungspunde" in den Siebzigern teilweise glamrockmäßig auf die Platte und die Bühne gebracht haben, aber nach wie vor Musik, die eingängig ist, kräftig rockt, aber auch nachdenkliche Töne anschlägt.
Das "kräftig rockt" beweist direkt der rasante Opener 'Circus', bei dem man beim Anhören schon nicht ruhig sitzenbleiben kann. 'Don't Bring Me Water' lässt es etwas ruhiger, fast schon eindringlich-hymnisch angehen, ähnlich kommt 'Burning Like A Falling Star' daher, das direkt zum Mitsingen animiert und wunderschöne Gitarrenriffs und tollen Chorgesang aufweist, eingebettet in dezente Synthieklänge. Das fast balladeske 'Changes' lässt die 70er wieder auferstehen – herrlich. 'Everything' ist eine traumhaft schöne Feuerzeug-Powerballade mit großartigem Chorgesang.
Flott und fröhlich begibt sich die Band anschließend mit 'Destination Hannover' (Hamburg and Berlin, Stuttgart, Frankfurt, Munich...) auf eine Rundreise durch Deutschland: "Sun goes down on Munich City, hear the cries of screaming fans....Rolling down an endless highway, on our way to Deutschland freedom....Driving through the night, under the moonlight, it's all black and white, I can see the city lights...Let the games begin". Tourleben, mal anders erzählt und vielleicht doch nicht immer so fröhlich, wie es klingt. Auf jeden Fall, eine gelungene Hommage an verschiedene Städte in Deutschland und ein Song, der es mir besonders angetan hat. Schaut euch das tolle Video dazu an.
Weiter geht es mit der melodischen Powerballade 'Rising Up', inklusive toller Gitarrenarbeit. Der Anfang von 'Fire In My Heart' erinnert mich an irgendeinen Song, aber ich bin einfach nicht drauf gekommen... Auf jeden Fall geht der Track gut ins Ohr und ich ziehe ohnehin nicht gerne Vergleiche. 'Defender' kommt fast etwas balladesk-verträumt daher, wieder mit sehr schöner Gitarrenarbeit und dezentem Drumming, ein wunderbar eingängiges Stück. Somit sind wir schon fast am Ende des Albums angekommen. Der vorletzte Song, das wieder etwas verträumte 'Coming Home', wunderbar arrangiert und erneut mit toller Chorarbeit versehen, leitet über zum großartigen Schluss- und Titeltrack 'Full Circle', der einen doch etwas melancholisch und mit Gänsehaut zurücklässt.
Als Fazit kann ich sagen, dass mir "Full Circle" sehr viel Spaß gemacht hat, ob es nun den Abschied von (THE) SWEET bedeutet oder nicht. Wobei mir "oder nicht" lieber wäre. Es ist immer wieder bemerkenswert, welch tolle Musik diese oder auch andere "alte Herren" – was ausdrücklich nicht despektierlich gemeint, sondern einfach eine Tatsache ist – immer noch produzieren. Klar, der ein oder andere wird sicherlich den Sound der frühen Bandjahre vermissen und hätte sich wahrscheinlich solche Ohrwürmer wie anfangs genannt gewünscht. Aber wäre das, was vor über 50 Jahren angesagt war, jetzt für die Band wirklich noch zeitgemäß? In meinen Augen eher nicht. Mal abgesehen davon, dass die "Urtruppe" sowieso nicht mehr existiert. Insofern hat Andy Scott mit seiner neuen Crew alles richtig gemacht: tolle Musiker, eine super Produktion und Songs, die nach wie vor ins Ohr gehen. Einen weiteren Pluspunkt gibt es von mir auch für das ansprechende Cover – für mich eine alte Dampflok noch in voller Fahrt, wenngleich auch vielleicht auf der letzten. Aber so weit wollen wir jetzt gar nicht denken, sondern erst einmal die Musik genießen!
Destination Hannover
https://www.youtube.com/watch?v=_Ql5fMYPIJk
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer