SWEPT TO SEA - Tides
Mehr über Swept To Sea
- Genre:
- Metalcore / Melodic Death
- Label:
- Eclipse Records
- Release:
- 02.12.2022
- Reign Of Terror
- Crown In Terror
- Hell Called Home
- Shards Of Your Reflection
- Unbridled
- Tides Will Turn
Zwei Höhepunkte, sonst eher Füller.
Dass SWEPT TO SEA aus dem sonnigen San Francisco stammt, hätte ich beim ersten Hören der Debüt-EP "Tides" nicht wirklich geglaubt, denn musikalisch klingt der Metalcore des Fünfers deutlich mehr nach europäischen Vertretern dieser Sparte als nach US-amerikanischen Kollegen wie AS I LAY DYING oder KILLSWITCH ENGAGE. Entsprechend dürften die Jungs mit den insgesamt sechs Songs dieser Scheibe eigentlich gute Karten haben, sich auch auf dieser Seite des Atlantiks Fans zu erspielen.
Den Anzahl der Tracks möchte ich dabei erst einmal korrigieren, denn das Intro 'Reign Of Terror' kann man hier nicht wirklich zählen, immerhin gibt es hier nur 30 Sekunden lang Soundscapes zu hören. 'Crown In Ashes' knallt dafür im Anschluss deutlich und direkt richtig überzeugend aus den Boxen und stellt für mich die Einordnung als Metalcore etwas in Frage, denn mit seinen melodischen Riffs und einer tollen Hookline klingt der Track eher nach IN FLAMES in der Phase ab "Sounds Of A Playground Fading", und auch wenn diese Ära der Schweden nicht mein Liebling ist, darf alleine der Vergleich mit solchen Genre-Titanen als großes Kompliment verstanden werden.
'Hell Called Home' und 'Shards Of Your Reflection' können im Anschluss das hohe Niveau aber bei weitem nicht halten und donnern eher als austauschbare Screamo-Core-Nummern aus den Boxen. Gleiches gilt in Teilen auch für den Rausschmeißer 'Tides Will Turn', dessen Gitarrenarbeit aber zumindest mit ein paar coolen Melodien überzeugen kann. So ist es am Ende dann nur 'Unbridled', das mit ebenso tollen Riffs und Hooklines brilliert wie 'Crown In Ashes' und für mich den zweiten Anspieltipp einer EP markiert, die in klanglicher Hinsicht übrigens über jeden Zweifel erhaben ist und mit einem druckvollen Sound aufwartet.
Wirklich aufhorchen lässt mich die Scheibe aber trotzdem nur in Teilen, denn insgesamt sind zwei wirkliche Highlights noch nicht genug, um SWEPT TO SEA auf mein musikalisches Radar zu befördern. Potential ist dennoch vorhanden, Feinschliff fehlt aber leider noch und so bleibt "Tides" nur ein solides erstes Lebenszeichen.
- Redakteur:
- Tobias Dahs