SWEVEN - The Eternal Resonance
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2020
Mehr über Sweven
- Genre:
- (Progressive) Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Van Records
- Release:
- 27.03.2020
- The Spark
- By Virtue Of A Promise
- Reduced To an Ember
- The Sole Importance
- Mycelia
- Solemn Retreat
- Visceral Blight
- Sanctum Sanctorum
Neuer Name, alte Klasse
Dass sich Death Metal und 70er-Prog nicht ausschließen, wissen wir spätestens seit OPETH, dass es aber auch durchaus andere Möglichkeiten gibt, diese beidene Elemente zu verbinden, haben in den letzten Jahren verschiedene Bands gezeigt, darunter MORBUS CHRON auf dem letzten Album "Sweven" in besonders überzeugender Art. Wer nun das Ende jener schwedischen Band und ihren letzten Albumtitel mit der der neuen Band SWEVEN aus Schweden verbindet, dem wird sicher schnell klar, dass es sich hierbei um die inoffizielle Nachfolgekapelle handelt und dass es auf "The Eternal Resonance" in eine ähnliche Richtung gehen wird.
Und was soll ich sagen, die so geschürten Erwartungen werden voll erfüllt. Ausgiebige, ruhige Akustikparts werden von brachialen Ausbrüchen abgelöst, das musikalische Niveau ist hoch, die Magie ebenfalls und wer um MORBUS CHRON trauerte, kann hier ohne Bedenken direkt zuschlagen. Für alle anderen wollen wir noch etwas in die Details gehen.
SWEVEN spielt Death Metal im sehr traditionell-rockigen Soundgewand, also mit nicht zu verzerrten Gitarren, die nicht bis in den Keller gestimmt wurden. Dafür gibt es herrliche melodische Gitarrensoli und -Leads, schön transparent aufgenommene Drums und ausgiebige Ausflüge in die unverzerrten Regionen der Rockmusik. Der Gesang ist mehr harsch als guttural, heiser gebrüllt und nicht gegrunzt oder gegurgelt und das Riffing hin und wieder beinahe doomig. Kurz, es gibt hier eine Menge Elemente und eine Menge zu entdecken.
"The Eternal Resonance" ist etwas für Leute, die sich bem Hören von Death Metal Zeit nehmen, die gern CHAPEL OF DISEASE oder VENENUM auflegen und genau diese Leute kommen hier gründlich auf ihre Kosten. Einzelne Songs herauszuheben macht hier tatsächlich wenig Sinn, denn alles fließt ineinander und das Album wirkt als Gesamtwerk, nicht als Sammlung einzelner Lieder.
Um es also zusammenzufassen, wer seinen Death Metal anspruchsvoll, verspielt und mit progressiven Versatzstücken mag, wer auf die oben genannten Referenzbands steht und wer das letzte MORBUS CHRON-Album so überragend fand wie ich, der kommt an SWEVEN nicht vorbei und kann bedenkenlos zuschlagen. Wer sich generell gerne auf musikalische Entdeckungsreisen einlässt, der sollte in "The Eternal Resonance" auf jeden Fall mal reinhören, sich aber ausreichend Zeit nehmen, dieses Album zu erkunden.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst