TALIA HOIT - Oceans
Mehr über Talia Hoit
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 2.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 22.11.2024
- Castaway
- Unanchored
- Ocean
- Beautiful
- Stolen
- Abyss
- Vastdeep
- Island Of Hope
- Infinity
- Significance
Das kann es einfach nicht sein...
Licht und Schatten liegen in der symphonischen Abteilung des klassischen Metals manchmal gar nicht weit auseinander, und nicht nur die Tatsache, dass der Sektor inzwischen völlig übersättigt ist und der metallische Ursprung gerade bei vielen Newcomern nur noch grob zu erahnen ist, macht die Situation innerhalb der Szene nicht zwingend besser. TALIA HOIT, eine junge, klassisch ausgebildete Sängerin aus Colorado, scheint sich an den teils doch etwas fragwürdigen Entwicklungen im Symphonic Metal allerdings kaum zu stören und bedient auf dem Debüt ihres Soloprojekts genau jene Klischees, die eine zunehmende Ablehnung gegenüber dem aufgeblähten Bombastsound erst provoziert haben. Im Klartext bedeutet dies: poopige, manchmal nahezu Schlager-affine Arrangements, kitschige Melodien, eine pompöse, jedoch kaum aussagekräftige Aufbereitung und dazu die elfenhafte, zugegebenermaßen ganz angenehme Stimme der Protagonistin, die jedoch gegen das lähmend lahme Songwriting auch kaum ankämpfen kann - also wieder einmal der übliche Schmonsens, der hier als neue Sensation verkauft werden soll.
Mitr persönlich ist in der Tat schleierhaft, warum hier nicht vorab noch einmal der Qualitätscheck gemacht wurde und wer den Konsensstoff, der zudem auch noch ziemlich schwach ausgearbeitet wurde, überhaupt abgreifen soll. Es ist nicht mal der Umstand, dass der kreative Nullpunkt hier immer wieder in Schlagdistanz ist (wobei auch dies natürlich mitschwingt), sondern einfach die Tatsache, dass Miss Hoit überhaupt keine Anstalten macht, sich auch nur minimal aus der Masse abzuheben oder eigener Wege zu gehen, die hier auf Unverständnis stößt. Man stelle sich vor, bei EDENBIDGE würde auch das letzte bisschen Gitarrenmusik zugunsten der üblichen Keyboardflächen eingetauscht werden, und schon hat man eine grobe Vorstellung von der erschreckenden Darbietung, die auf "Oceans" absoluter Standard ist. Da braucht es nicht einmal eine allgemeine Abneigung gegenüber symphonischem Pop-Metal, um das hier anstrengend zu finden. Talia Hoit und ihre Mannschaft sorgen auch ganz alleine dafür, dass hier nach wenigen Sekunden jeder potenzielle Interessent vergrault ist.
- Note:
- 2.00
- Redakteur:
- Björn Backes