TANKARD - The Beauty And The Beer
Mehr über Tankard
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- AFM Records/Soulfood
- Release:
- 26.05.2006
- Ice-Olation
- We Still Drink The Old Ways
- Forsaken World
- Rockstars No.1
- The Beauty And The Beast
- Blue Rage - Black Redemption
- Frankfurt: We Need More Beer
- Metaltometal
- Dirty Digger
- Shaken Not Stirred
Es scheint so, als würden die alten deutschen Thrash-Recken derzeit allesamt ihren zweiten Frühling erleben. Nachdem schon DESTRUCTION und KREATOR mit ihren jeweils letzten Werken mächtig imponieren konnten und auch SODOM mit ihrem dreckigen MOTÖRHEAD-Tribute namens "Sodom" gerade wieder ein echtes Leckerli abgeliefert haben, kommt nun auch die vierte treibende Kraft des 80er-Teutonen-Sounds mit einem echten Monster-Album aus dem Kreuz. Bei TANKARD ist es ja eh schon so, dass die Band erst mit ihren letzten drei Alben zur absoluten Höchstform aufgelaufen ist und ihre Frühphase damit locker überspielen konnte, doch dass sich die Frankfurter Originale doch noch jedes Mal steigern können, ist dann doch sehr, sehr erstaunlich.
Mit "The Beauty And The Beer" stzen die Mannen um Äppelwoi-Original Gerre dann auch echte Akzente. Sowohl lyrisch als auch musikalisch. Während andere mit Kutten und massig Nieten herumlaufen und die Metal-Klischees besingen oder aber in ihren Texten sehr philosophisch vorgehen, sind TANKARD ihrer spaßigen Vorgehensweise immer treu geblieben. Party um jeden Preis! Und trotzdem ist die Musik technisch und kompositorisch über jeden Zweifel erhaben. Denn wie gesagt: TANKARD haben noch einmal einen draufgesetzt!
Wenn Gerre in 'We Still Drink The Old Ways' einige plakative Vocals ins Rennen schmeißt, dann kann man dies auch auf die Musik beziehen: dieser Song ist die pure Old School und erinnert manchmal sogar ein wenig an DESTRUCTION, findet dann aber wieder über den eingängigen starken Chorus zurück zu den bekannten TANKARD-Trademarks. DETSRUCTION sind aber übrigens eine Band, deren prinzipiell eigenwilliger Sound auf "The Beauty And The Beer" des Öfteren angeschnitten wird. Besonders wenn es was schneller zur Sache geht wie bei 'Blue Rage - Black Redemption' sind die Riffs von Schmier und Co. präsent, werden dann aber über die TANKARD-typischen, meist etwas groovigeren Rhythmen zurück in den eigenen Klang adaptiert.
Nummern wie das superfette 'Frankfurt: We Need More Beer', das superschnelle und ebenfalls eingängige 'Metaltometal' mit seinem starken Chorus oder das richtig cool vorangaloppierende 'Forsaken World' (ebenfalls mit fetten Shouts im Refrain) indes stehen für den etwas modernisierten Sound, den TANKARD seit Ende der Neunziger fahren. Hier wird aus der Spaßkapelle dann urplötzlich eine sehr tighte Groove-Maschine, bei der jder Riff einem die Faust aufs Auge drückt. Stampfendes wie 'Dirty Digger' ist hierfür vielleicht noch ein besseres, vielleicht sogar perfektes Beispiel und aufgrund seiner rockigen Performance eine willkommene Alternative zur ansonsten wieder sehr stark vertretenen Old-School-Attitüde.
"The Beauty And The Beer" ist die Essenz aus 25 Jahren TANKARD, mit einem etwas zeitgemäßeren Sound rezitiert die Frankfurter Legende ihren eigenen Backkatalog, dies jedoch mit einer wesentlich zielstrebigeren Ausrichtung. Fast jeder Chorus bleibt kleben, Gerres Shouts sitzen besser denn je und die technische Komponente konnte selbst im Vergleich zum ebenfalls sehr starken "Beast Of Bourbon" ein weiteres Mal aufgepäppelt werden. So klingt wohl das Resultat aus beständig harter und dabei unverkrampfter Arbeit! Denn obwohl die Band härtetechnisch erneut ein paar Schippen zugelegt hat, kann man sich sicher sein, dass der Entstehungsprozess mal wieder ein echtes Vergnügen war. Womit ich das Erfolgsgeheimnis des unter Umständen besten TANKARD-Albums überhaupt verraten hätte...
Anspieltipps: We Still Drink The Old Ways, Forsaken World, Metaltometal; Frankfurt: We Need More Beerr, Dirty Digger
- Redakteur:
- Björn Backes